Rezension: Dominique Berthet, L’art change-t-il la vie ?

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Dominique Berthet,
L’art change-t-il la vie ?
Presses universitaires de Provence. Collection : Arts. Théorie et pratique des arts
Aix-en-Provence 2022
178 p., ISBN : 9791032003589

Rezension: Ulrike Ackermann, Die neue Schweigespirale. Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt

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Ulrike Ackermann
Die neue Schweigespirale
Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt
2022. 176 S.,
wbg Theiss, Darmstadt 2022.

Voir aussi:

Djemila Benhabib, La porte-parole d’un festival à Montréal « cancellée », LE POINT, 9 juin 2022.

Bibliographie:

Beppler-Spahl, Sabine, Spahl, Thilo, Cancel Culture und Meinungsfreiheit, München:Beck 2022.

Fourest, Caroline, Generation beleidigt. Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei (Critica Diabolis), Berlin: edition TIAMAT 2020.

Kraushaar, Wolfgang, Keine falsche Toleranz! Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2022.

Bernd Stegemann, > Die Öffentlichkeit und ihre Feinde, Stuttgart: KLett-Cotta 2021.

Zydatiss, Kolja, Cancel Culture. Demokratie in Gefahr, Münster: slibro 2021.

Rezension: Michel Sicard, Mojgan Moslehi, Photongraphie

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Michel Sicard et Mojgan Moslehi
> Photongraphie.
Paris: L’Harmattan 2021
Broché – format : 13,5 x 21,5 cm • 100 pages
ISBN : 978-2-343-24609-3
EAN13 : 9782343246093
EAN PDF : 9782140199394

Rezension: Elie Maucourant, Warm Blue, T. I/II

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Elie Maucaurant
Warm Blue
> Tome 1 : Poison d’azur
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
280 p., ISBN : 978-2-343-18637-5
Le livre existe aussi en version numérique.

> Tome 2 : Bleu Libération
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
208 p., ISBN : 978-2-343-19105-8
Le livre existe aussi en version numérique.

Rezension: Dominique Berthet, L’incertitude de la création. Intention, réalisation, réception

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Dominique Berthet
> L’incertitude de la création
Intention, réalisation, réception
Point à Pitre Presses universitaires des Antilles, 2021
ISBN 9791095177142

Rezension: Éric Anceau, Ils ont fait et défait le Second Empire

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Éric Anceau
> Ils ont fait et défait le Second Empire
Paris: Tallandier 2019
ISBN: 979-10-210-2719-0

Neu erschienen: Dante Alighieri, La Divina commedia

Es ist ein Glücksfall, wenn ein Sprachenverlag neben den Lektüren für den Sprach- und Literaturunterricht auch Werke der klassischen Literatur verlegt: Gerade hat der Romanist Karheinz Stierle (vgl. > Romanistik als Passion: Ein Gespräch mit Professor Dr. Karlheinz Stierle – www.france.-blog.info, 26. September 2013) die deutsche Dante-Rezeption unter dem Titel “Der deutsche Dante” in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. Juli 2021 gewürdigt, da legt der Verlag Ernst Klett Sprachen eine Übernahme von italienischen Verlagen als Lektüre für den Sprach- und Literaturunterricht vor: Dante Alighieri (1265-1321), > La Divina Commedia, entstanden zwischen 1307 und 1321, vor. Für diese Ausgabe hat Alberto Cristofori eine leicht lesbare kommentierte Fassung mit Originalzitaten hergestellt.

Das Gedicht ist unterteilt in drei Abschnitte Die Hölle, Das Fegefeuer und Das Paradies, die einer Ich-Form die Wanderung des Menschen durch diese drei Jenseitsbereiche schildern. Der Erzähler wird von Vergil durch die Höllenkreise geführt. Er wird am Läuterungsberg ab dem 5. Bußbezirk, dort wo die Ehrgeizigen, ausharren müssen, vom Dichter Statius unterstützt. Zu Beginn des irdischen Paradieses übernimmt Matelda Virgils Rolle, die den Erzähler zu Beatrice bringt, die dem Leser von Dantes Vita Nova vertraut ist.

Die hier vorliegende Ausgabe enthält neben dem Überblick über die Ereignisse, Übungen zum Leseverständnis und reichhaltige enzyklopädische Angaben, mit denen die Feinheiten des Textes erläutert werden.

Wer mehr von der Divina Commedia lesen möchte, dem sei die zweisprachige mit der > Übersetzung von Hermann Gmelin empfohlen, die als dreibändige Ausgabe, mit je einem Kommentarband bei Klett-Cotta  erschienen und leider vergriffen ist.

Karlheinz Stirle,
> Dante Alighieri. Dichter im Exil, Dichter der Welt
München, Beck 2014.

> www.dante-gesellschaft.de

Dante Alighieri
> La Divina Commedia
A cura di Alberto Cristofori
Legger mente – I Grandi Classici – La Spiga – Grupo Editioirale Eli –
240 Seiten
Stuttgart : Ernst Klett Sprachen GmbH 2021
ISBN 978-3-12-515607-4

Rezension: Alain Queruel, La Franc-Maçonnerie sous Napoléon III


Der 2019 erschienene Band von Alain Queruel > La Franc-Maçonnerie sous Napoléon III berichtet über die Entwicklung der Freimaurer im Zweiten Kaiserreich von 1852-1870.

Am 2. Dezember 1848 war der Neffe des Kaisers Louis-Napoleón in der im Februar 1848 ausgerufenen II. Republik zum Ersten Staatspräsidenten Frankreichs gewählt worden. Die Verfassung verbot eine Wiederwahl nach vier Jahren, der Versuch einer Verfassungsrevision scheiterte, so blieb dem Präsidenten nur ein  Staatsstreich mit nachfolgendem Referendum, das ihm die Macht für 10 Jahre sicherte, bevor nach einem erneuten Referendum am 2. Dezember 1852 das Zweite Kaiserreich ausgerufen wurde.

Der neue Machthaber kannte die Macht der Freimaurer, die sich am 5. Oktober 1852 in einer Mitteilung des Grand Orient für die Wiedereinführung der Kaiserwürde zugunsten des Prince-Président ausgesprochen hatte. (vgl. S. 31 ff.) Kurz nach seiner Machtübernahme hatte der Grand Orient Lucien Murat (1803-1878), der Sohn von Caroline Bonaparte der Schwesterer Napoleons I. und Joachim Murat, König von Neapel, die Würde des Großmeisters angetragen. Gab es Druck seitens des Regimes? Victor Fialin, duc de Persigny, der neue Innenminister und Freimaurer, sandte am 25. Mai 1852 eine Note an die Freimaurer, sicherte Ihnen die Unterstützung des Regimes zu, ließ aber auch durchblicken, dass die “Loges ‘égarées'” (S. 38) sich zu dem Regime zu unterwerfen hätten. Kaum jemand andres als Louis-Napoléon, jetzt Napoleon III. konnte besser wissen,  welche Gefahr die Freimaurer für ein Regime bedeuten konnte. Implizit wird dies mit der Studie von Alain Queruel > La Franc-Maçonnerie sous Napoléon III deutlich. Wird doch das neue Regime, wie bereits angedeutet, die Freimaurer unter eine strenge staatliche Aufsicht stellen. Doch sie betrachteten den neuen Großmeister Lucien Murat mit Misstrauen, wie im 2. Kapitel mit großer Detailkenntnis geschildert wird.

Den Freimaurern werden nicht nur staatliche Zügel angelegt, die Gründung der Loge Bonaparte im Oktober 1852 ist beinahe eine Regierungsorganisation, ihre Logentafel liest sich mit den Namen der Familie Bonaparte, vieler Regierungstreuen, wie Anhängern de Garde impériale wie ein Verzeichnis offizieller Persönlichkeiten des Regimes.

Aber es brodelt in den Logen und die italienische Einigung und Rom wurde die Hauptstadt, aber Murat sprach sich für die Unabhängigkeit des Vatikans aus, obwohl die katholische Kirche deutlich gegen die Freimaurer Position bezogen hatte. Viele weitere internen Streitigkeiten führten dazu, dass sich die Kandidatur des Prinzen Napoleon-Jérôme für den Großmeister abzeichnete, der sich aber dafür aber nicht bereit zeigte. Schließlich wird Rexès im Namen des Großmeisters im März 1861 eine Anordnung des Präfekten des Departement Seine überbringen, mit der eine Versammlung zum Zweck der Wahl des Großmeisters verboten wird.

Am 11. Januar 1862 unterzeichnet Napoleon III. ein Dekret, mit dem Marschall Magnan (1791-1865) als Großmeister des Grand Orient ernannt wird: “Un pilier de l’ordre” lautet die Überschrift des Abschnitts, in dem die Entscheidungen des neuen Großmeisters dargestellt werden: “Un militaire pur et dur”. Es gibt Hinweise darauf, dass Napoleon III. die Freimaurer vielleicht gar verbieten wollte, aber er hatte sich wohl wie sein Onkel eines Besseren belehren lassen. (vgl. S. 90)

Die Darstellung von Alain Queruel ist auch bemerkenswert, weil er die innen- und außenpolitischen Geschichte des zweiten Kaiserreichs (Ch. 6. De l’Empire autoritaire à l’Empire  libéral) geschickt mit der Geschichte der Freimaurer verbindet: Ein Staat im Staate? 1865 wird General Mellinet (1798-1894) Großmeister des Grand Orient für eine Wahlperiode. Mellinet, so berichtet  Queruel, habe selber nur wenige Beziehungen zu den Freimaurer vorweisen können (vgl. S.  121), was den Eindruck der Vormundschaft des Regimes über die Freimaurer eher verstärkt.

Die letzten Kapitel enthalten Berichte über die Aufnahme von Frauen, in die Logen, die mit der Einführung von Maria Deraisme 1882 begann. (vgl. S. 125). Ohne Zweifel übten die Logen einen gewissen Einfluss zugunsten des laizistischen Unterrichts aus: S. 143-165.

Das Kapitel 10 berichtet über die Beziehungen der Freimaurer zu den Juden und im 5. Teil der Untersuchung wird die Entwicklung der Freimaurer in Afrika und in Übersee dargestellt.

Die Kapitel 14 und 15 berichten über vier Freimaurer Eugène Pelletan (1812-1884), Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865), Jean Marie Ragon de Bettignies (1781-1882) und Eliphas Lévi (1810-1875), die beiden Letztgenannten kümmerten sich um eine Weiterentwicklung der Riten : “Un renouveau du symbolisme maçonnique.”

Mit Recht bestätigt der Umschlagtext, die Dritte Republik als ein goldenes Zeitalter der Freimaurer, das aber durch deren Geschichte im zweiten Kaiserreich vorbereitet wurde. Die Frage stellt sich, ob es dem Regime wirklich gelingen konnte, den Grand Orient vollständig unter staatliche Aufsicht zu stellen, zu groß war die Vielfalt die sich in den vielen Logen äußerte. Sie waren zu mächtig, um verboten zu werden… schließlich wusste Napoleon III. nur zu gut, wem er u. a. seinen politischen Aufstieg auch zu verdanken hatte. Ein Verbot hätte die Freimaurer unweigerlich in die Opposition getrieben und das Regime möglicherweise auch in Gefahr gebracht. Wie auch immer, die Freimaurer hatten sich im Zweiten Kaiserreich eine gute Machtbasis geschaffen, um bei den großen Fragen der Dritten Republik, Emanzipation der Frauen, soziale und religiöse Fragen, wie auch hinsichtlich des Laizismus an erster Stelle mitzureden.

Alain Queruel
> La Franc-Maçonnerie sous Napoléon III
Tolouse: Cépaduès Éditions 2019

Retrouvez la présentation de l’ouvrage : vidéo réalisée par Jacques Carletto et publiée par Hiram.be

Rezension: Hans Mayer, in: Revue germanique internationale 3/2021

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Hans Mayer, in: Revue germanique internationale 3/2021

Heiner Wittmann
> www.hans-mayer-gesellschaft.de

> Hans Mayer, in: Revue germanique internationale 3/2021.

Rezension: Paul Schaffrath, Nebel von Avignon. Provence-Krimi

Die Wartezeit auf die schon lange geplante Reise in die Provence kann am besten mit einem Provence-Krimi  > Der Nebel von Avignon von Paul Schaffrath, der durch andere Krimis im Verlag CMZ bekanntgeworden ist, verkürzt werden.

Der Kriminalhauptkommissar Krüger aus Bonn fährt mit seiner Freundin Carmen zum Erholung in die Provence. Endlich mal ausspannen, aber er hat vergessen, seine berufliche Neugier zu Hause zu lassen und als beide in Maulaucène Schüsse hören, ist der Urlaub schon vorbei.

Krüger kann es nicht lassen und schaut sich den Tatort an, wird dabei von einem Untersuchungsrichter überrascht, der sich auch schon für den Fall interessiert. Sie stellen sich einander vor und der Richter akzeptiert die Begleitung von Krüger, der sich als kompetenter Gesprächspartner für die Überlegungen erweist, mit denen der Fall zu durchdenken ist. Es geht um verfeindete Brüder, einen Weinhändler – der seinem ersten Auftritt aber schon im Rotwein ertrunken ist – und dubiose Immobilienhaie.

Es wird mit jedem Kapitel komplizierter und Krüger fühlt sich inoffiziell mit dem Fall betraut. Er beobachtet die Methoden des französischen Polizei und des Richters, würde manches gerne anders machen. Dann taucht noch Kriminalhauptkommissar Markus Schneider ebenfalls aus Bonn auf, der auch nicht dienstlich vor Ort ist, sondern der, weil erholungsbedürftig, einen Tapetenwechsel genießen soll. Dass er sogleich eine Affäre beginnt, war nicht vorgesehen. Als seine neue Freundin Élodie auch noch in den Fall verwickelt wird und Polizeischutz braucht, wird die Geschichte immer komplizierter. Bald landet Schneider mit einem Schulterduchschuss im Krankenhaus, was aber seinen Ermittlungswillen nur erst anstachelt.

Krügers Aktionen und die Ermittlungen des Richters ergänzen sich einander, dadurch wird die Spannung nur noch gesteigert, weil der häufige Perspektivwechsel immer wieder neue Überraschungen bereithält. Die Spannungen, die es manchmal zwischen dem Kommissar und dem Richter gibt; deutsch-französische Missverständnisse oder Empfindlichkeiten gibt es bei den beiden und auch beim Kommissar und seiner Geliebten, wobei die Gegensätze nicht unüberwindbar erschienen, aber gerade durch ihren Vergleich, ihre Begegnung miteinander zu einer gemeinsamen neuen Lösung finden.

Dass der Kommissar im Urlaub aktiv wird, bekommt sogleich durch die Zustimmung des Richters den Segen der Behörden. Wie der Fall wohl ausgegangen würde, hätte sich die beiden Kommissare aus Deutschland nicht eingemischt?

Zufälle spielen auch eine Rolle. Und Krüger erinnert sich an seine Weineinkäufe beim einem Bonner Händler… Und Carmen macht nur zögernd mit, bedauert den de facto abgebrochenen Urlaub und vermutet bei dieser Gemengelage, zwei Brüder, keine Eltern, Schießereien, ein kaputter Tanklaster, ein schweigsamer Weinhändler – das soll nur ein Fall ein Glaub ich nicht.” (S. 117)

Viele Orte werden besucht und beschrieben und Schaffrath kennt die Provence sehr gut und kann ganz nebenbei von den Dörfern erzählen, zwischen denen die Fall sich ereignet. Spannung pur. Die Ermittler wie die Leser werden durch unerwartete Vorkommnisse wie auch Verfolgungsjagden überrascht, aber den Kommissaren und dem Richter gelingt es,  die losen Fäden elegant zusammenzuknüpfen.

Paul Schaffrath
> Der Nebel von Avignon
Provence-Krimi
304 Seiten, Paperback
ISBN 978-3-87062-280-0

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