Nachgefragt: Jorge Muñoz Navarro habla de Sonetos a Epicuro. Poesía

“Nachdem Jorge Muñoz Navarro mir das Manuskript zu seinem Gedichtband Sonetos a Epicuro. Poesía geschcikt hatte, entstand das Vorwort zu seinen Gedichten. Hier ein Auszug:

” … En este volumen Sonetos a Epicuro y aforismos del otro, Jorge Muñoz Navarro formula una poética en forma de sonetos y aforismos.

Las diferentes maneras de leer y acceder a este libro lo tientan a uno a releerlo varias veces. El primer acceso es a través de las sensaciones de naturaleza estética en el espacio y el tiempo, abarcando un arco desde la inspiración a través de la historia de la literatura y el arte hasta la reflexión en “Ceremonia” sobre lecturas repetidas de un texto que finalmente termina aquí con el poema “Herejía” ….”
Heiner Wittmann

“Sonetos a Epicuro” libro de poesía del poeta Jorge Muñoz Navarro en que destacan 74 poemas en una propuesta de valor artístico, conocimiento, de fenómenos, así como el hombre y el mundo en el dominio de la poesía que ha tocado a Muñoz Navarro,” so fing der Hinweis unserer Redaktion auf den Gedichtband von Jorge Muñoz Navarro “Sonetos a Epicuro. Poesía an. Heute hatte unsere Redaktion die Gelegenheit, den Dichter in unserem Homeoffice willkommen zu heißen:

Guten Tag, Jorge Munoz Navarro, Sie sind Dichter und Schriftsteller, Sie wohnen in Chillàn in Chile, sie sind der Herausgeber der Online-Literaturzeitung Papel Moneda, für die ich bereits einige Beiträge schrieben durfte. Vor einem Jahr haben Sie mir das Manuskript Ihres Gedichtbandes Sonetos a Epicuro.Poesía geschickt. Ich habe die Gedichte gelesen und war so beeindruckt, dass ich gleich einige Zeilen darüber verfasst habe und mich sehr gefreut habe, dass Sie entschieden haben, diese bescheidenen Zeilen als Vorwort in diesem Gedichtband aufzunehmen.

Das ist eine große Ehre zumal ich dabei auch an meinen Doktorvater Dirk Hoeges (1943-2020)denke, der mir oft erklärt hat, wie wichtig Vorworte zu Romanen aber besonders für Gedichtbände sind. Jorge Munoz Navarro, ich danke Ihnen heute für den Besuch in meinem Homeoffice und ich darf Ihnen einige Fragen zu Ihrem Gedichtband stellen:

Lassen Sie uns zunächst über den Titel dieser Gedichtsammlung sprechen, “Sonette an Epikur”, verweist er auf den Inhalt dieser Gedichte oder geht er darüber hinaus?

Das erste Gedicht Ihrer Sammlung Sonette an Epikur scheint ein Programm für diese Gedichtsammlung zu sein, zum einen, weil alle Themen dieser Gedichte hier bereits anklingen, es geht um eine Botschaft, um subversive Liebe, aber auch um Kunst. Warum tauchen hier Holbeins Gesandte auf?

Die folgenden Zeilen “Und wo die Blume wuchs die grausame Strafe // Metamorphose desselben Palinuro”. Sie sind erklärungsbedürftig: Kann eine subversive Liebe auch gefährlich sein?

Im zweiten Sonett werden Fragen gestellt, die den Leser und natürlich auch den Dichter dazu bringen, Stellung zu beziehen: “Was lieben wir an der Liebe? Dann folgen die Schlagworte: Emotionen, Fiktionen, Frühreife und schließlich die Frage, was die Jugend vom Sommer weiß. Das Gedicht ist keine Hymne an die Liebe, sondern eher eine Suche… welche Botschaft wollten Sie als Dichter Ihrem Leser mit “Sonette an Epikur” vermitteln?

Wenn man den Gedichtband aufschlägt und hier und da zu lesen beginnt, stellt man fest, dass die Reihenfolge der Gedichte keineswegs zufällig ist. Die Reihenfolge hat eine ganz bestimmte Bedeutung für die Zusammensetzung dieses Bandes. Können Sie das näher erläutern?

Die Liebe sowie die Literatur- und Kunstgeschichte gehören zu den großen Themen dieses Bandes. Aber schon im zweiten Gedicht “Das Gefühl des Paradoxen” spielt die Klimarevolution auf zu erwartende Erschütterungen an “besser nicht mit dem Teufel spielen” und dann folgt die Aussage “Der Mensch ist sein Erbe nicht mehr wert”, gefolgt von dem Widerspruch Napoleons, der sagt: “Er ist sein Leben wert”, diese politischen Bezüge sind eine wichtige Facette in diesem Band. Poesie als Warnung über den Tag hinaus?

Die verschiedenen Arten des Lesens und des Zugangs zu diesem Buch verleiten dazu, es mehrmals zu lesen. Die erste Annäherung erfolgt über die ästhetischen Empfindungen in Raum und Zeit, die zweite Annäherung führt linear durch die Themen der Sonette und kann mehrfach wiederholt werden. Eine dritte Art der Lektüre wäre, nach Ähnlichkeiten zu suchen, mit denen sich die innere Erfahrung des Dichters nachvollziehen lässt. Welche dieser Lesarten gefällt Ihnen als Dichter am besten?

Erwartungsgemäß klingen die Antworten von Jorge Muñoz Navarro wie Beiträge und Erklärungen des Dichters in einem Seminar über seinen Gedichtband. Er hat unser etwas holpriges Spanisch entschuldigt und sehr präzise auf unsere Fragen geantwortet. Trotz aller eventuellen Fehler und der technischen Qualität, die unter der Distanz von 12 403 km etwas gelitten hat, ist dieses Video ein wunderbarer Beleg für unsere intellektuelle Zusammenarbeit.

Jorge Muñoz Navarro
Sonetos a Epicuro. Poesía
2021
ISBN 978-956-404-724-9

Das Buch kann hier per E-Mail bestellt werden: jorgeluismunoznavarro@gmail.com

Die Kunst steht im Mittelpunkt des Gesamtwerks von Jean-Paul Sartre

Jean-Paul Sartre (1905-1980) wird heute immer noch vor allem als Philosoph genannt. Beschäftigt man isch aber eingehender mit seinem Gesamtwerk, so wird man immer noch über die besondere Stellung der Kunst in seinem Werk erstaunt sein.


Heiner Wittmann, Sartre et la liberté de la création: l’art entre la philosophie et la littérature. in : G. Farina, M. Russo, (Hg.), Sartre et l’arte contemporanea. Immagini e imaginari, dans: Gruppo Ricerca Sartre, > Studi Sartriani, Anno XV / 2021, S. 83-102.


Noch immer sind die Leser Sartres erstaunt, wenn sie erfahren, dass Sartre sich ausführlich zum venezianischen Maler Tintoretto geäußert hat und aufgrund der Analyse seiner Gemälde uns präzise Aussagen vorlegen, kann, die erklären, die der Maler den Blick des Betrachters lenkt. Außer der Hauptwerken zu Philosophie wie Das Sein und das Nichts (1943) wie auch die Kritik der dialektischen Vernunft (1960) gibt es in seinem Werk auch die monumentale Untersuchung Der Idiot der Familie. Das Leben des Gustave Flaubert von 1821-1857. Sartres Abschlussarbeit in der ENS war u. a. einem Werk der Psychologin Auguste Flach gewidmet, die folgenden Werke beschäftigten sich mit der Imagination und dem Imaginären. Diese Themen begleiteten Sartre bis zu seiner Flaubert-Studie und stehen folglich im Zentrum seiner ästhetischen Überlegungen,

Nun ist in Italien die jährliche Ausgabe der Studi sartriani der Gruppo Ricerca Sartre, Sartre et l’arte contemporanea. Immagini e imaginari erschienen in der Sie u.a. die beiden Aufsätze von Michel Sicard, Refonder l’esthétique plasticienne selon Sartre, S. 9-34 und von Heiner Wittmann, Sartre et la liberté de la création: l’art entre la philosophie et la littérature, S. 81-102, lesen können.

Heiner Wittmann, > Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit. Reihe Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 18, > Verlag Peter Lang, Berlin, Bern u.a., 2020. Hardcover. ISBN 978-3-631-83386-5.

Rezension: Jorge Muñoz Navarro, Reseña de Sartre, Camus y el Arte. El desafío de la libertad, in: > Revista Chilena de Semiótica N° 16, Diciembre 2021 p. 115-118.

Rezension: Elie Maucourant, Warm Blue, T. I/II

french german 

Elie Maucaurant
Warm Blue
> Tome 1 : Poison d’azur
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
280 p., ISBN : 978-2-343-18637-5
Le livre existe aussi en version numérique.

> Tome 2 : Bleu Libération
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
208 p., ISBN : 978-2-343-19105-8
Le livre existe aussi en version numérique.

Rezension: Lutz Küster, Prendre la parole

Lutz Küster, Prendre la paroleLutz Küster hat beim Friedrich Verlag den Band > Prendre la parole mit dem Untertitel Reflexive und übende Zugänge zum Sprechen im Französischunterricht herausgegeben. Es geht um “Kompetenzorientierte Sprechförderung im Französischunterricht”. Die Beiträge der Autorinnen und Autoren in diesem Band (Liste S. 134 f.) sind aus ihrer gemeinsamen Arbeit in der Sektion Französisch der > Sektion Französisch der > Klett Akademie für Fremdsprachendidaktik hervorgegangen.

In allen Phasen des Sprachunterrichts sollen die Schüler eine möglichst hohen Sprechanteil bekommen. Viel hängt dabei von den Unterrichts- und Sozialformen ab, wie können die Schüler zum Sprechen angeregt werden, welche Unterrichtsszenarien fördern ihre Sprechanteile? Mit dem Sprechen allein ist es nicht getan, denn weil es im Rahmen von Sprachunterricht stattfindet, steht die Kompetenzentwicklung (Abschnitt 3) im Vordergrund. In diesem Band werden dazu grundlegende Überlegungen vorgetragen: Von psycholinguistischen Grundlagen (Daniele Caspari) unter Berücksichtigung des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens und der Bildungsstandards bis zur “Sprachbewusstheit und Sprachlernbewusstheit im Kontext fremdsprachlichen Sprechens” (Leo Küster). Mit diesen Beiträgen schaut man auch in die Werkstatt der Lehrbuchkonzeption, da hier die theoretischen Grundlagen für Überlegungen vorgestellt werden, die die Lehrbucharbeit der beteiligten Autoren und Verlage ganz direkt beeinflussen. Trotz aller Theorie geht es hier auch um ganz konkrete Unterrichtssituationen, Z. B. um die Diskussion zwischen Einsprachigkeit und Mehrsprachigkeit (Daniela Caspari, Birgit Schädlich). Die Autoren schlagen mit guten Gründen eine “reflektierte Mehrsprachigkeit” (S. 40) vor.

Die konkrete Umsetzung der theoretischen Überlegungen in die Praxis auf mehreren Ebenen wird im vierten Abschnitt thematisiert: Lehrwerksgestaltung, Lernaufgaben im Anfangsunterricht, Sprechen in der Unterrichtsinteraktion. Eine besonderer Augenmerk liegt auf der Förderung der Sprechkompetenz mit Hilfe der digitalen Medien. Die knappe Darstellung ist sehr wohltuend. Die vorgestellten Ideen für die digitale Unterstützung bei der Formulierung von Sprachabsichten sollten Lehrer inspirieren, digitale Medien in ihrem Unterricht mit Erfolg einzuplanen. Die Tipps für Schüler, selber mit digitalen Medien zu arbeiten, kommen nicht zu kurz und sollten ihnen von ihren Lehrern vermittelt werden.

Bildungstheoretische Grundlagen und ihre Umsetzung in der pädagischen Praixs zeichnen diesen Band aus. In der Gestaltung und im Layout ist er etwas karg geraten, dafür hält er sich an das Wesentliche, was Referendare bei der Ideensuche für ihren Unterricht schnell merken werden. Und für erfahrene Lehrer bietet dieser band wertvolle Hinweise die eigene Unterrichtspraxis zu hinterfragen und zu erneuern.

Lutz Küster war Gesamtschullehrer für Französisch und Spanisch, Fachhochschulprofessor und Oberschulrat, bevor er 1999 Hochschullehrer für die Didaktik der romanischen Sprachen und Literaturen wurde. Nach Zwischenstationen in Hamburg, Dresden und Bremen war er von 2004 bis zu seiner Pensionierung 2018 für das Fachgebiet an der Humboldt-Universität zu Berlin verantwortlich. In den Jahren 2012 bis 2018 leitete er die > Sektion Französisch der > Klett Akademie für Fremdsprachendidaktik.

Lutz Küster (Hrsg.)
> Prendre la parole.
Reflexive und übende Zugänge zum Sprechen im Französischunterricht
ISBN: 978-3-7727-1384-2
Friedrich Verlag, Hannover: Juni 2020

Soirée littéraire III de www.france-blog.info: dimanche, 7 mars 2021, 19 h « Temps interférentiel dans la photographie » Nos invités : Michel Sicard et Mojgan Moslehi 25. Februar 2021 von H. Wittmann

Michel Sicard & Mojgan Moslehi, Temps interférentiel dans la photographie/Interferential time in photographySoirée littéraire (III) du dimanche, 7 mars à 19 h
Nos invités : Michel Sicard et Mojgan Moslehi

Inscription: > Soirée littéraire III: dimanche, 7 mars 2021, 19 h « Temps interférentiel dans la photographie » Nos invités : Michel Sicard et Mojgan Moslehi

> www.michel-sicard.fr

> www.sicard-moslehi.com/fr/

Mojgan Moslehi et Michel Sicard ont récemment publié un livre intitulé « Temps interférentiel dans la photographie »dans la collection “Rétina.Création” aux éditions L’Harmattan à Paris, que notre rédaction a annoncé sur www.romanistik.info: > Un manuel de photographie: Michel Sicard & Mojgan Moslehi, Temps interférentiel dans la photographie.

Leur livre contient des photos que ce couple d’artistes a parfois modifíées, coupées et recomposées en les combinant avec des poèmes de Michel Sicard. Les photos ne sont pas une simple illustration des poèmes comme eux, les poèmes sont censés de faire partie, je dirai, d’un ensemble qui est ici une œuvre d’art. Michel Sicard précisera pur nous le rapport entre poème et photographie.

 

Texte de couverture: “Dans les flèches du temps, nous nous retrouvons, comme Dante, devant une forêt obscure. Et si les images photographiques, loin d’être un temps linéaire, n’étaient que du temps morcelé ? Chaque parcelle de vue est l’entrée d’un labyrinthe qui nous épuise dans un autre temps, celui d’êtres radicalement différents et pourtant imbriqués à nous, où nous nous colorons au passage, nous imprégnant de leur temporalité intime. Il ne suffit pas d’être, comme une sphère renfermant une essence, fût-elle multiple, il faut encore avoir parcouru jusqu’au vertige tous ces avoir-été.”

Date de publication : 23 novembre 2020
Broché – format : 13,5 x 21,5 cm • 104 pages
ISBN : 978-2-343-19967-2
EAN13 : 9782343199672

Tagung der Groupe der Groupe d’études sartriennes GES in Paris 2020: Call for paper

Le Groupe d’Études Sartriennes (GES) lance son appel pour le colloque annuel qui se tiendra les 19 et 20 juin 2020 à Paris: En Sorbonne, amphithéâtre Milne Edwards, Paris IV, Niveau F.

L’objectif du GES, qui réunit chaque année une soixantaine de spécialistes de Sartre (universitaires ou non) est de soutenir le développement des perspectives nouvelles sur cette oeuvre majeure, de permettre aux enseignants et aux chercheurs de présenter leurs travaux en cours et de promouvoir les études sartriennes à un niveau national et international. Le GES propose aux enseignants et chercheurs débutants ou confirmés de soumettre une proposition de communication scientifique originale portant sur la pensée et les écrits de Sartre (littérature, philosophie, textes politiques), ou dont l’objet (auteur, question) est en relation directe avec ceux-ci.

Zum Herunterladen: > Argumentaire colloque GES 2020

> Groupe d’études sartriennes GES – > Sartre-Gesellschaft, Berlin

Pour l’édition 2020, le GES souhaite encourager deux séries de propositions de communication portant sur la question de l’esthétique sartrienne d’une part, et sur la trilogie Les Chemins de la liberté d’autre part.

Pour autant, ces deux thématiques sont bien des propositions et non des contraintes ; elles laissent ainsi toute latitude aux propositions les plus diverses afin de rendre compte de l’oeuvre de Sartre dans toutes ses dimensions (roman, théâtre, philosophie, essais sur la littérature, réflexion politique) ainsi que de la relation entre cette oeuvre et celle d’autres écrivains et philosophes.

1. Esthétique(s) de Sartre

Si Sartre n’a pas produit de théorie esthétique à proprement parler dans un ouvrage unifié, de très nombreux fragments de son oeuvre témoignent d’un intérêt profond et sans cesse renouvelé pour les questions esthétiques, au croisement de la littérature et des arts plastiques. On dispose de plusieurs ouvrages et articles sur la question, parmi lesquels on mentionnera notamment : Michel Sicard, Sartre et les arts, Obliques nº 24-25 (Nyons, Éditions Borderie, 1981), Heiner Wittman, L’esthétique de Sartre : artistes et intellectuels (Paris, L’Harmattan, 2003), Sophie Astier-Vezon, Sartre et la peinture. Pour une redéfinition de
l’analogon pictural (Paris, L’Harmattan, 2013). Pour autant, l’esthétique reste un champ encore assez peu exploré des études sartriennes. La proposition du Colloque vise à combler cette lacune, en posant la question : une ou plusieurs esthétique(s) chez Sartre ?

« Esthétiques » au pluriel, dans la mesure où l’objet lui-même est pluriel, partagé entre deux régimes esthétiques : les arts visuels (peinture, sculpture, cinéma, urbanisme) et la littérature, passibles de deux grilles d’intelligibilité différentes. Les descriptions sartriennes d’oeuvres visuelles prennent place dans une théorie générale de l’image comme type de conscience intentionnelle. La conclusion de L’Imaginaire (Paris, Gallimard, 1940) esquisse les linéaments d’une phénoménologie de l’objet esthétique comme irréel, qui sera mise en oeuvre par la suite sur des figures précises d’artistes, reprises dans les volumes III, IV et IX des Situations : Tintoret, Giacometti, Calder, Masson, Rebeyrolle, Wols, Lapoujade. La littérature quant à elle est envisagée et valorisée sous l’angle moral et politique comme engagement et praxis de dévoilement (Qu’est-ce que ma littérature ?, 1947), au moyen de « mots chargés comme des pistolets », à rebours de toute attitude de survol.

Un premier axe de ce volet du Colloque consistera alors à se demander s’il existe une unité de l’esthétique sartrienne. La littérature-praxis telle que l’envisage Sartre dans les années 1940 n’est-elle pas un refus de l’esthétisation du réel, tombant du même coup en dehors du domaine de l’esthétique, confiné à l’irréel ? Le modèle sartrien de l’engagement de l’écrivain ne conduit-il pas à dévoyer le champ de l’esthétique ?

En effet, ni le fait pictural, ni le fait littéraire ne semblent envisagés dans leur autonomie proprement esthétique, puisqu’ils renvoient à des modes d’intelligibilité plus larges : la conscience imageante et irréalisante d’une part, la praxis engagée et située d’autre part. Dès lors, l’esthétique sartrienne ne court-elle pas le risque d’être deux fois dissoute par chacun des deux modèles, l’image et la praxis ? Ou au contraire, ces deux grilles d’intelligibilité ne sont-elles pas l’occasion d’une reformulation et d’un enrichissement de la question esthétique, et de son autonomie éventuelle ? D’où la question également de la place de Sartre au sein du modernisme esthétique : en ouvrant le fait esthétique sur ses dehors – le monde des images au sens lare, le monde socio-historique de la praxis – Sartre ne tord-il pas le cou à l’exigence princeps du modernisme consacrant l’autonomie du médium artistique ? À travers cette question, s’ouvre la possibilité d’actualiser l’esthétique sartrienne en la faisant dialoguer avec des courants postérieurs au modernisme : par exemple, les Visual Studies, à travers les travaux de W. J. T. Mitchell, ou les réflexions de Fredric Jameson sur le postmodernisme.

Un deuxième axe de réflexion, dans le droit fil du premier, consistera à se demander dans quelle mesure l’épreuve du marxisme à partir des années 1950 ne vient-elle pas effriter la dichotomie instaurée par Sartre entre les deux modèles de l’engagement et de l’imaginaire, relançant à nouveaux frais la question d’une cohérence de l’esthétique sartrienne : dans quelle mesure le matérialisme historique est-il à même de fournir cette cohérence ? La question est ainsi ouverte de savoir quelle place occupe l’esthétique de Sartre au sein du « marxisme occidental » qui, depuis Lukács, met l’esthétique au coeur de ses préoccupations. La discussion entre Sartre et ses interlocuteurs de L’Institut Gramsci qui suit sa conférence de 1961, « Marxisme et subjectivité », peut notamment constituer un fil conducteur à cette question (cf. J.-P. Sartre, Qu’est-ce que la subjectivité ?, Paris, Les Prairies Ordinaires, 2013).
Quel rôle l’esthétique sartrienne accorde-t-elle par ailleurs aux « disciplines auxiliaires » (sociologie, histoire, anthropologie, psychanalyse, etc.) convoquées dans Questions de méthode ? On pourra se demander ainsi quelles sont les spécificités herméneutiques de la méthode progressive-régressive, dès lors qu’il s’agit de ressaisir une vie d’écrivain (Flaubert) ou de peintre (Tintoret), aux prises avec leur époque respective. Plus précisément, ce deuxième axe de réflexion fera la part belle à L’Idiot de la famille, dans la mesure où la praxis d’écrivain de Flaubert est ressaisie au prisme de l’imaginaire collectif de toute une classe, de toute une époque. Dans la mesure également où Sartre propose une redéfinition de l’oeuvre d’art au sens large comme « centre permanent, réel et reconnu d’irréalisation » (L’Idiot de la famille, t. I. Paris, Gallimard, 1971, p. 786), Sartre fait ainsi droit à la matérialité pratico-inerte de l’oeuvre en tant que produit social et marchandise, cette matérialité constituant le support des actes d’irréalisation que le créateur, comme le spectateur, accomplissent à l’endroit de l’oeuvre. Une telle redéfinition matérialiste de l’oeuvre constitue-t-elle un fil conducteur pertinent à l’esthétique sartrienne, soucieuse d’éviter le
piège de l’esthétisation du réel ?

2. Les Chemins de la liberté
Soixante-quinze ans après la parution du premier de ses trois volumes, L’Age de raison, le cycle romanesque des Chemins de la liberté apparaît trop souvent comme le mal-aimé de l’oeuvre littéraire de Sartre et comme le parent pauvre des études sartriennes, loin derrière l’intérêt suscité par La Nausée ou encore Les Mots. Il semble donc pertinent de se pencher de nouveau sur une oeuvre majeure, à la fois pour s’interroger sur ce statut négatif, afin de le comprendre et de le dépasser, et pour rendre toute sa place à un projet romanesque d’ampleur, le plus ambitieux de cette oeuvre, et que Sartre avait en tête dès le début des années trente lorsqu’il échafaudait son programme littéraire : d’abord le « factum » sur la contingence – ce serait La Nausée, paru en 1938 -, puis les nouvelles – Le Mur, paru en 1939, et enfin ce que Sartre a toujours désigné comme « le roman ».
S’il est ainsi intéressant d’observer que Les Chemins de la liberté relève de la volonté clairement affichée de se saisir de toutes les possibilités du genre romanesque en créant une véritable fresque nourrie de personnages multiples, cette ambition doit être mise en relation avec l’inachèvement du cycle et, plus encore, le fait qu’il marque la fin de l’écriture romanesque chez Sartre. Il sera donc fécond de s’interroger non seulement sur la relation entre cette oeuvre et la critique littéraire poursuivie par Sartre à la même époque, particulièrement sa réflexion sur l’art et les techniques romanesques (les articles réunis dans Situations I., notamment les textes sur Mauriac, Camus, Faulkner, Dos Passos…) mais également sur le lien entre les innovations formelles mises en oeuvre dans les trois romans et les réflexions déjà présentes dans les Conférences du Havre sur le roman données par Sartre durant l’hiver 1932-1933 et publiées en 2012 par la revue Études sartriennes.

De même, s’agissant d’une oeuvre rédigée durant les années charnières qui voient Sartre écrire certaines de ses oeuvres les plus marquantes, tous genres confondus (des Carnets de la drôle de guerre à L’Être et le néant en passant par Huis clos et Les Mouches), il sera possible de reprendre la question maintes fois posée de la relation, chez Sartre, entre les idées et la fiction, le roman et la philosophie, mais aussi de considérer l’influence de l’écriture théâtrale sur l’écriture romanesque. Enfin, parce qu’elle rend compte d’une réflexion nouvelle sur l’Histoire et la dimension collective de la liberté, parce qu’elle s’écrit – et s’inscrit – durant les années cruciales qui vont de la drôle de guerre aux lendemains de la Seconde Guerre mondiale (le troisième volume, Le Sursis, est publié en
1949, peu de temps après l’interruption de l’écriture des Cahiers pour une morale), cette oeuvre occupe, à l’évidence, une place elle-même centrale, et qu’il importe de mieux définir, dans l’évolution philosophique, morale et politique de Sartre.
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Les communications, généralement présentées en français, peuvent également l’être en anglais. Dans ce cas, il sera demandé à l’orateur de fournir, à l’avance, un résumé en français à destination des auditeurs du colloque. Les propositions de communication, qui doivent comporter un titre et un résumé en un paragraphe, sont à faire parvenir aux secrétaires du GES pour le 10 février 2020. Les communications ne devront pas excéder 30 minutes.

Prière de faire parvenir vos propositions de communication aux deux secrétaires, en les adressant à l’adresse électronique personnelle de chacun d’eux, et non à l’adresse du GES.

Président du GES :
Michel Contat > contat.michel@wanadoo.fr

Secrétariat du GES :
Alexis Chabot > alexis.chabot@orange.fr
Hervé Oulc’hen > oulchenherve@gmail

Lehrerfortbildung in Rheinland-Pfalz: Interkulturelles Lernen ganz aktuell im Französischunterricht

Lehrerfortbildung:

Montag, 21.10.2019 09.30 –16.30 Uhr
Veranstaltungsnummer: 19160Fr008

> Interkulturelles Lernen ganz aktuell im Französischunterricht – Website des Pädagogischen Landesinstituts
Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz
Steinkaut 35, 5543 Bad Kreuznach

23.09.2019 > Anmeldung

Dozent: Dr. Heiner Wittmann
Ansprechpartnerin Sabine.Paffenholz@pl.rlp.de
> Fremdsprachen: Aktuelle Fort-und Weiterbildungsveranstaltungen Februar bis Juni 2019 – S. 13

Die Neuen Medien bieten dem Französischunterricht spannende Perspektiven für Aufbereitung aktueller Inhalte und die Motivation der Schüler/innen. Die unmittelbare Beobachtung aktueller Ereignisse und Themen im Bereich der Deutsch-französischen Beziehungen vermittelt einen neuen Zugang zu der Frage, warum Französisch gelernt werden soll.
Dieses Atelier erläutert nach einem Impulsvortrag des Referenten unterschiedliche Ansätze und aktuelle Themen, wie Inhalte im Unterricht passend zu den Erforderungen, die aus dem Lehrplan ergeben, eingebracht werden können. Anhand aktueller Inhalte des Frankeich-Blogs werden wir zusammen Unterrichtsentwürfe skizzieren. Dabei werden Strategien berücksichtigt, wie Schülerinnen und Schüler an selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten herangeführt werden. Ist ihnen die Arbeit mit Inhalten dieses Blogs vertraut, könnten sie auch im Rahmen einer Projektarbeit diese Fähigkeiten gemeinsam mit ihrer Austauschklasse in Frankreich anwenden und erweitern.
Bringen Sie -wenn möglich – bitte einen Laptop für einen Internetzugang zur Veranstaltung mit.

Dr. Heiner Wittmann ist Experte für den Bereich Interkulturelles Lernen/Civilisation française. Seit 2007 betreibt er den Blog > www.france-blog.info zu den deutsch-französischen Beziehungen, der französischen Literatur, Politik und Geschichte. Seit 2008 veröffentlichte er 160 Filme, Interviews und Gespräche mit Autoren, Politikern und Wissenschaftler

Neu: Heidi Beutin u.a. (Hrsg.), Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat“. Revolutionen und Rebellionen im 20. Jahrhundert

H.W: “Unsere Arbeit besteht darin, die realen Probleme der Arbeiterklasse deutlich zu machen.” Jean-Paul Sartre, der Intellektuelle und die Arbeiter, in: (S. 315-336.):
Sammlung kritisches wissen – Band 83
Heidi Beutin, Wolfgang Beutin, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Herbert Schmidt, Claudia Wörmann-Adam (Hg.)
> „Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat“.
Revolutionen und Rebellionen im 20. Jahrhundert

Mit Beiträgen von Gerhard Engel, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Jost Hermand, Hans-Ernst Böttcher, Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Wolfgang Beutin, Heidi Beutin, Alexander Bahar, Johann Dvorák, Olaf Walther, Grazyna Barbara Szewczyk, Thomas Voß, Gabriele Loges, > Heiner Wittmann, Welf Schröter, Claudia Wörmann-Adam, Herbert Schmid
Mössingen, Talheimer-Verlag 2019, 379 Seiten.,
ISBN 978-3-89376-184-5

„Für uns […], die zum Hundertjährigen die wirklichen Errungenschaften der Revolution herausstellen wollten, war wichtig, auch zu sehen, was sich inzwischen an der Beurteilung und Einschätzung der Revolution verändert hat. Dies nicht nur im deutschen Kontext, der sich ja auch durch die Vereinigung von BRD und DDR verändert hat, sondern auch an europäischen Entwicklungen. Nicht nur im Vergleich zum Zeitpunkt 1918/19 wie in Österreich, sondern auch am Beispiel der 68er Bewegung in Frankreich, der Tauwetterperiode von 1956/57 in Polen und dem Aufbruch durch Solidarnosc 1980. Einen Blick auf einen anderen Kontinent bietet der Vortrag ‚Verlorene Liebe‘ von Claudia Wörmann-Adam über die sandinistische Revolution in Nicaragua. Sie war für viele westdeutsche Linke ein leuchtendes Beispiel für eine gelungene Revolution. Doch hier ist inzwischen Ernüchterung eingetreten. Nicht nur in großen Teilen der nicaraguanischen Bevölkerung, sondern auch bei einstigen Revolutionären wie Gioconda Belli, Sergio Ramirez und Ernesto Cardenal.“ (Aus dem Vorwort)

Inhaltsverzeichnis

 

Heidi Beutin, Wolfgang Beutin, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Herbert Schmidt, Claudia Wörmann-Adam
„Zu sagen was ist, bleibt die revolutionärste Tat“. Vorwort

Gerhard Engel
Die Revolution 1918/1919 im deutschen Geschichtsbild

Heinrich Bleicher-Nagelsmann
„Sie hatten es sich anders vorgestellt“. Alfred Döblins Erzählwerk November 1918

Jost Hermand
Expressionismus als Revolution

Hans-Ernst Böttcher
Von der Novemberrevolution zur Weimarer (Reichs-) Verfassung

Wolfgang Uellenberg-van Dawen
Rätedemokratie oder Mitbestimmung. Arbeiterbewegung in der Novemberrevolution 1918

Wolfgang Beutin
Sie wird „ewig mit goldenen Lettern in dem Buch der Menschheitsgeschichte leuchten“

Heidi Beutin
„Der bis dahin größte Schritt voran“. Frauen in der Novemberrevolution

Alexander Bahar
Der Kronstädter Aufstand

Johann Dvorák
Österreichische Revolution 1918 in den Schriften von Karl Kraus und Robert Musil

Olaf Walther
„In unsern Händen liegt das neue Werden“. Carl von Ossietzky (1889–1938) und die Novemberrevolution

Grazyna Barbara Szewczyk
Die polnische Kultur der „Tauwetterperiode“ 1956/57

Thomas Voß
Solidaritätsstreik erkämpft freie Gewerkschaft. Der Aufbruch der Solidarnosc 1980

Gabriele Loges
„Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“. Simone de Beauvoir und „Das andere Geschlecht“ – Gleichberechtigung als langer Weg

Heiner Wittmann
„Unsere Arbeit besteht darin, die realen Probleme der Arbeiterklasse deutlich zu machen“. Jean-Paul Sartre, der Intellektuelle, und die Arbeiter

Welf Schröter
„Die Frage der Vermittlung von Fern-Ziel und Nah-Ziel“. Die Bedeutung der Bloch’schen Philosophie für Rudi Dutschke

Claudia Wörmann-Adam
Verlorene Liebe. Gioconda Belli, Ernesto Cardenal & Sergio Ramírez über die nicaraguanische Revolution und deren verratene Ideale

 

 

Dominique Kalifa: Paris. Une histoire érotique d’Offenbach aux Sixties

Diese Buch ist uns auf dem Stand von Payot bei der > Frankfurter Buchmesse 2018 aufgefallen: Dominique Kalifa hat einen gelungenen Reiseführer der besonderen Art verfasst: > Paris. Une histoire érotique d’Offenbach aux Sixties oder stimmt es, dass Paris die Hauptstadt der Liebe ist? U4: “La ville la plus sensuelle de la planète a un nom, et c’est Paris.” Kailifa lebt in Paris seit fast 60 Jahren und berichtet in diesem Buch über den “esprit” érotique der Hauptstadt.

Besonders interessant, neben dem eigentlichen Thema dieses Buches, ist sein historischer und literarischer Rahmen von Jacques Offenbach mit La Vie parisiennne, 250 Mal von November bis Juli 1867 aufgeführt bis zum Aufbruch der 60er Jahre. Kalifa beginnt mit den Romanen von Balzac, die auch eine Art Soziologie der Liebe in Paris enthalten: “Conquérir Paris, c’est conquérir ses femmes.” S. 23 Und so gehts los:

2. Premières rencontres. Wieder gibt es viele Belege aus der Literatur und eine kleine Anweisung, wie das funktioniert: Se rencontrer dans la rue, S. 44 ff. : Baudelaire, A une passante: “La rue assourdissante autour de moi hurlait…”, S. 51 oder “Le bal ou la ‘chasse au mari'”, S. 57 ff., le jardin public oder gar in Métro, Rencontres surréalistes sind auch mit dabei. Oder “Suivre une femme”… S. 86 ff.

Einmal gesehen. Ein weiteres Treffen: “Se voir se revoir”, S. 93 ff. Das vierte Kapitel: “Same Sex in Paris”, enthält wiederum viele Hinweise auf Schriftsteller und ihre Bücher und 5. Asile de l’adultère. S. 169 ff. mit einem historischen Abriss. Zwei Kapitel, eins über die käufliche Liebe und ein letztes “Se quitter” runden dieses Buch ab.

Das ist doch was dran. Paris als die Hauptstadt der Liebe, obwohl kaum eine andere Stadt dahinter wirklich zurücksteht. Aber Paris hat dafür wirklich ein besonderes Flair. Aber dieses Buch sticht vor durch seine ausführlichen Anmerkungen, Hinweise und Erinnerungen auf die Literatur. Natürlich sind Romane und Gedichte  von jeher mit der Liebe eng verbunden, aber in Paris wird ein erotischer Führer eben auch zu einem Literaturführer oder zu einem Führer durch die Geschichte. Man braucht ja nur an Camille Desmoulins zu denken, der Lucile, als sie erst 15 ist, zum ersten Mal im Luxemburggarten begegnet. > Auf nach Paris.

Dominique Kalifa
> Paris. Une histoire érotique, d’Offenbach aux Sixties
Paris : Payot 2018
9782228922098

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