Maurice Gourdault-Montagne, Les autres ne pensent pas comme nous

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Maurice Gourdault-Montagne,
> Les autres ne pensent pas comme nous,
Paris : Bourquins mémoires 2022.
EAN : 9782382921210

> Berlin, 14 juillet 2014. Interview avec S. E. M. Maurice Gourdault-Montagne, 15. juli 2014

> L’allocution de S.E. M. l’Ambassadeur Gourdault-Montagne à l’occasion de la remise du prix des lycéens allemands 2014 – 8. April 20154.

> Ein Interview mit S.E.M. Gourdault-Montagne, Botschafter der Französischen Republik in Deutschland – 2. April 2014

Rezension: Thierry Lentz, Napoléon III. La modernité inachevée

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Rezension: Jean-Noël Jeanneney, L’un de nous d’eux

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Jean-Noël Jeanneney
L’un de nous deux
Arles : Portaparole, 5e édition 2019
ISBN 978-2-37864-022-4

Rezension: Jean-Noël Jeanneney, Le Rocher de Süsten. Mémoires, t. II, 1982-1991

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Jean-Noël Jeanneney,
Le Rocher de Süsten, t. 2 1982-1991
De Radio France au Bicentenaire de la Révolution
Paris : > Seuil 2022.
432 pages
EAN 9782021513318

Jean-Noël Jeanneney,
> Le Rocher de Süsten
Mémoires, 1942-1982, > Rezension
Paris : > Seuil 2020.

> Le site personnel de Jean-Noël Jeanneney

Auf unserem Frankreich-Blog:

Jean-Noël Jeanneney, Virus ennemi. Discours de crise, histoire de guerres. Collection Tracts, Série Grand format, Gallimard 2020.  – 22. Juni 2020

Nachgefragt:
Jean-Noël Jeanneney, La Grande Guerre, si loin, si proche
 – 25. Mai 2014

> Darf Google eine Welt-Bibliothek digitaler Bücher aufbauen?
Jean-Noël Jeanneney sorgt sich zur Recht um das kulturelle Erbe Frankreichs
 – 1. September 2009

Rezension: Dominique Berthet, L’art change-t-il la vie ?

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Dominique Berthet,
L’art change-t-il la vie ?
Presses universitaires de Provence. Collection : Arts. Théorie et pratique des arts
Aix-en-Provence 2022
178 p., ISBN : 9791032003589

Rezension: Ulrike Ackermann, Die neue Schweigespirale. Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt

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Ulrike Ackermann
Die neue Schweigespirale
Wie die Politisierung der Wissenschaft unsere Freiheit einschränkt
2022. 176 S.,
wbg Theiss, Darmstadt 2022.

Voir aussi:

Djemila Benhabib, La porte-parole d’un festival à Montréal « cancellée », LE POINT, 9 juin 2022.

Bibliographie:

Beppler-Spahl, Sabine, Spahl, Thilo, Cancel Culture und Meinungsfreiheit, München:Beck 2022.

Fourest, Caroline, Generation beleidigt. Von der Sprachpolizei zur Gedankenpolizei (Critica Diabolis), Berlin: edition TIAMAT 2020.

Kraushaar, Wolfgang, Keine falsche Toleranz! Warum sich die Demokratie stärker als bisher zur Wehr setzen muss, Hamburg: Europäische Verlagsanstalt 2022.

Bernd Stegemann, > Die Öffentlichkeit und ihre Feinde, Stuttgart: KLett-Cotta 2021.

Zydatiss, Kolja, Cancel Culture. Demokratie in Gefahr, Münster: slibro 2021.

Rezension: Michel Sicard, Mojgan Moslehi, Photongraphie

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Michel Sicard et Mojgan Moslehi
> Photongraphie.
Paris: L’Harmattan 2021
Broché – format : 13,5 x 21,5 cm • 100 pages
ISBN : 978-2-343-24609-3
EAN13 : 9782343246093
EAN PDF : 9782140199394

Rezension: Elie Maucourant, Warm Blue, T. I/II

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Elie Maucaurant
Warm Blue
> Tome 1 : Poison d’azur
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
280 p., ISBN : 978-2-343-18637-5
Le livre existe aussi en version numérique.

> Tome 2 : Bleu Libération
Collection : Miroirs du réel
Paris, Harmattan 2019
208 p., ISBN : 978-2-343-19105-8
Le livre existe aussi en version numérique.

Rezension: Dominique Berthet, L’incertitude de la création. Intention, réalisation, réception

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Dominique Berthet
> L’incertitude de la création
Intention, réalisation, réception
Point à Pitre Presses universitaires des Antilles, 2021
ISBN 9791095177142

Rezension: Éric Anceau, Ils ont fait et défait le Second Empire

Der Band von Éric Anceau > Ils ont fait et défait le Second Empire enthält 25 Biographien von Persönlichkeiten, die den Aufstieg Louis-Napoleons gefördert, zum Erfolg des Zweiten Kaiserreichs beigetragen, es kritisch begleitet haben oder an seinem Sturz beteiligt waren.

Eric Anceau, der für seine Veröffentlichungen zu Napoléon III. bekannt ist,(Éric Anceau, L’Empire libéral (2 vol.) T1 Genèse, avènement, réalisations, T2 Menaces, chute, postérité, Paris: Editions SPM 2017 und > Nachgefragt: Eric Anceau, Napoléon III – 18. Februar 2014) lehrt Geschichte an der Universität Sorbonne Paris IV.

Es ist ein gewisses Wagnis, das Regime Napoleons III. und damit das Zweite Kaiserreich (1852-1870) auf 25 Kapitel und Personen zu reduzieren. Aber, bedenkt man “Le Second Empire est un régime vertical et personnel, incarné par un homme, Napoléon III,” (S. 7) wie hier der erste Satz ganz richtig lautet, dann haben wir schon einen ersten Hinweis darauf bekommen, warum der Ansatz von Anceau sich so gut realisieren lässt. Das so persönliche Regime von Napoleon III, der sich ganz systematisch mehr als 25 Jahre auf dieses Staatsamt vorbereitet hat, und schon im Vorfeld von einer Reihe besonderer Persönlichkeiten unterstützt wurde, hat sich diese Netzwerkbildung auch von 1852-1870 erhalten. Ganz ohne Zweifel hat dieses Netzwerk das persönliche Regime Napoleons III. nicht nur ergänzt, es war dessen Voraussetzung. Geschickt hat der Kaiser sich seiner Unterstützer versichert und hat auch seinen Kritiker trotz Diktatur und Zensur, wie z. B. den Künstlern (1) einen gewissen Freiraum überlassen, den diese wiederum nutzten, um dem Regime eine öffentliche Bühne zu bieten, die auch international eine große Beachtung fand.

Und die Auswahl der Persönlichkeiten, die in diesen 25. Kapiteln vorgestellt werden, überzeugt. Durch sie und ihre Verbindungen untereinander zusammen mit der so profunden Kenntnis des Autors über das Zweite Kaiserreich, ergibt sich eine ganz eigene, geradezu packende Geschichte des Zweiten Kaiserreichs. Jeder dieser Persönlichkeiten kommt wie auf einem Schachbrett eine bestimmte Position zu und ihre Summe erläutert das Beziehungsgeflecht seiner Unterstützer und Kritiker und zeigt zugleich die Möglichkeiten und Grenzen der Handlungsspielräume des Kaisers.

An erster Stelle steht die Prinzessin Mathilde (1820-1904), Tochter von Napoleons jüngstem Bruder Jérôme wird die Verlobte von Louis-Napoleon, ein Verlöbnis, dass nach dem gescheiterten Coup von Straßburg wieder gelöst wird, aber sie wird 1851 den Staatsstreich mitfinanzieren und einen einflussreichen Salon im Zweiten Kaiserreich unterhalten. Ihre Biographie tritt hier beinahe in den Hintergrund, so intensiv wird ihre Unterstützung für ihren Vetter in allen Einzelheiten geschildert, sein Aufstieg aus der Sicht Mathildes.

Victor de Persigny (1808-1872) macht 1835 die Bekanntschaft mit Louis-Napoleon und bereitet dessen Staatsstreich in Straßburg vor. Auch bei Boulogne-sur-Mer ist er dabei, später gründet er ein “Comité Napoléon”, hilft ihm bei der Wahl zum Staatspräsidenten und tritt in die Regierung ein.

Charles de Morny (1811-1865), der Halbbruder des Kaisers, der Sohn von Hortense und Charles de Flahaut und wird den Staatsstreich von 1851 organisieren und 1854 wird er Präsident des Corps législatif. Morny wird Autor von M. Choufleuri restera chez lui le… vertont von Jacques Offenbach (1819-1880). (3)

Die wichtigsten Unterstützer beim Aufstieg des künftigen Kaisers kommen also aus  der eigenen Familie, so auch der Prince Napoléon (1822-1891) “Plon-Plon”, der dritte Sohne von Jérôme Bonaparte. Diese Unterstützung hält sich allerdings in Grenzen, obwohl der Prinz immer wieder neue Aufgaben übernimmt, sich aber nie mit seiner Kritik an der Politik und dem Regime Napoleons III. zurückhält. Plon-Plon wird das “Enfant terrible du bonapartisme” (S. 39). Er wird General im Krimkrieg, verlässt aber die Armee wegen Unstimmigkeiten und übernimmt in Paris die Präsidentschaft über die Weltausstellung 1855. Später wird der Minister für Algerien und die Kolonien, ein Amt, das er aber im März 1859 wieder aufgibt.

Als Überraschung erscheint hier an 5. Stelle George Sand (1804-1876) : “La romancière socialisante”. (2): “Le dialogue direct ou à distance est un bel avatar des relations intemporelles entre l’homme ou a femme de lettres et le pouvoir.” (S.75) Geschickt verurteilt sie Cäsar, so wie ihr Korrespondenzpartner ihn in seiner Histoire de Jules César dargestellt hatte und meint damit die Staatsstreiche; drei hatte Louis-Napoleon unternommen, was ihm vor allem die Künstler nie verziehen haben. Und deshalb erscheint hier auch der Exilant auf der Kanalinsel Victor Hugo (1802-1885) an 6. Stelle

Abd el-Kader, jean-Baptiste Vaillant, Eugénie, Prosper Mérimée, Pie IX, Georges Haussmann, Les frères Pereire, Eugène Viollet-le-Duc, Königin Victoria, Camillo Cavour, Victor Duruy, Louis Pasteur, Eugène Rouher, Adolphe Thiers, Emile Ollivier, Otto von Bismarck, Achille Bazeine, Léon Gambetta, le Prince Impérial, sie alle verkörpern entscheidende Phasen des zweiten Kaiserreichs, sie haben als Politiker, Künstler oder Vertreter auswärtiger Mächte die Geschicke des Regimes so wesentlich beeinflusst.

Sicher war Napoleon III. ein Alleinherrscher; er war aber immer auf Unterstützer angewiesen, die er sowie er ihre Qualifikationen erkannt hatte, wie z. B. im Falle von Georges Haussmann persönlich förderte, um sich ihrer Mithilfe bei seinen Plänen, hier die Umgestaltung von Paris, zu vergewissern. Auf diese Wiese schärft der Autor die Darstellung der politischen Geschichte des Zweiten Kaiserreichs. Dabei zeigt er mit den Biographien dieser Persönlichkeiten, wie sie, wenn sie den Kaiser unterstützen, zur Modernisierung Frankreichs beigetragen haben. Kaum eine von ihnen, mit kleineren Ausnahmen, hat die autoritäre Seite des Regimes maßgeblich gefördert.

Der wirtschaftliche Aufschwung, das Engagement der Künstler wie auch das rhetorische Geschick der Politiker, die auf der Seite Napoleons III. oder auch Opposition zu ihm standen, haben alle maßgeblich zur Entwicklung der politischen Kultur beigetragen.


1. Heiner Wittmann, Napoleon III. Macht und Kunst, Reihe Dialoghi/dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs, hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 17, Verlag Peter Lang, Frankfurt, Berlin, Bern u. a., 2013.
2.  Heiner Wittmann, Schreiben für eine bessere Welt. Der literarische Utopismus der Georges Sand, in: Heidi Beutin, Wolfgang Beutin, Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Herbert Schmidt, Claudia Wörmann-Adam (Hg.)> Reich der Notwendigkeit, Reich der Freiheit. Arbeitswelten in Literatur und Kunst, Mössingen, Talheimer-Verlag 2018, 267 Seiten, S. 165-190.
3. Mardi 4 juin 2019: H. Wittmann, Jacques Offenbach und das Zweite Kaiserreich
mit Susanne von Laun, Hamburg, Vortrag im Institut français in Mainz

Éric Anceau
> Ils ont fait et défait le Second Empire
Paris: Tallandier 2019
ISBN: 979-10-210-2719-0

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