Eine neue Machiavelli-Biographie

Sandro Landi, Machiavel, Ellipses, Paris 2008.

Die Legende Machiavelli übergehe den Autor selbst. Es sei an der Zeit, ihm seine Biographie wiederzugeben, so der Klappentext und so der Auftrag an den Verfasser dieser Studie. In dieser Hinsicht ist die Aufgabe gelöst. Sandro Landi rekonstruiert das Leben Niccolò Machiavellis. Er beschreibt seine Ausbildung, die ersten Publikationen, die Begegnung mit der Politik, die Erfolge und Misserfolge im Kontakt mit den Medici, der Absturz und der mühsame Wiederaufstieg und zeichnet damit zugleich ein beeindruckendes Fresko seiner Zeit.

Der Legende Machiavelli nähert man sich aber nicht auf diese Weise. Die Biographie eines Autors und besonders im Falle Machiavellis ist wie so oft keinesfalls der Schlüssel zum Verständnis seines Werkes. Es bleibt nur die Lektüre aller seiner Werke als einziges Mittel, um, wenn man es wirklich will, die Absichten des Autors zu durchschauen. Die Lektüre der Werke Machiavellis kann man dem Verfasser dieser Studie nicht absprechen, zudem er auch ihre entscheidenden Stellen aufzeigen kann. Aber er hat sie nicht systematisch gelesen, es fehlen die Zusammenhänge zwischen den Werken, er nutzt die wichtigen Stellen meist nur als Illustration der Lebensgeschichte Machiavellis. Der Verfasser skizziert in einem Absatz (S. 125) die Struktur und den Aufbau des Principe; diese Analyse bleibt aber oberflächlich. Eine durchgängige, genaue Lektüre unterlässt er zugunsten der Illustrierung seiner Biographie (S. 125, S. 133-136. S. 156 et passim). Ganz ohne Zweifel ist der Principe ein Buch seiner Zeit, denn sein Ursprung, die darin eingefügten Bezüge können nur mit guten Kenntnissen der Geschichte vollständig erfasst werden. Aber eine Erklärung dieses Buches, die sich auf die Biographie Machiavellis konzentriert und es immer wieder als Versuch, sich den neuen Machthabern zu empfehlen, beschreibt, wird lediglich dessen Lektüre, die auf einen realen Fürsten zielt, favorisieren, und damit das Missverständnis dieses Werkes weiter befördern. Auf diese Weise unterschlägt, wenn auch ungewollt, der Verfasser die für dieses Werk so eminent wichtige Form dieses Traktats, und folglich kann er dem Leser nicht die eigentliche Bedeutung dieses Traktats über die politische Theorie vermitteln, die nämlich das Modell eines Fürsten vorstellt. Eine solche Erkenntnis ist für die Entschlüsselung der Machiavelli-Legende ungleich wichtiger als eine erneute Erzählung seiner Biographie.

Das lange Kapitel über Machiavelli als Historiker (S. 196-206) enthält viele interessante Ansätze, sein Werk zu entschlüsseln. Fast gewinnt man hier den Eindruck, Landi durchbricht hier gerne Aufgaben des bloßen Biographen. Aber der Hinweis auf die Schriften wie die über Castruccio Castracani bleibt auch hier leider nur eine Nebensache. Manche Bemerkungen sind unverständlich. Machivellis Versdichtung Der Goldene Esel nach Apuleus in toskanische Verse soll ihm misslungen sein? Immerhin kann Lani die Bedeutung des Esels als Symbol für die Allgegenwärtigkeit des Schlechten richtig deuten, womit Machiavellis Text aber keinesfalls erschöpfend behandelt worden ist.

Der Verfasser zitiert andere Schriften Machiavellis wie das Theaterstück La Mandragola, aber immer als Illustration seines Lebenswegs und beweist damit einmal mehr, dass die Biographie und das Werkverzeichnis nicht immer harmonieren. Gedichte, Verse, politische Traktakte, Theaterstücke, diplomatische Relationen, Abhandlungen über die Geschichte waren Machiavellis Leben, jedes dieser Genre ist auf das andre bezogen, die Lebensdaten sind nur das Gerüst. Hätte Landi das Werkverzeichnis zur Grundlage seiner Untersuchung gemacht und dann eventuell einige Lebensstationen illustrierend eingefügt, wäre er der Entschlüsselung der Machiavelli-Legende ungleich näher gekommen.

Heiner Wittmann

Sartre und Foucault


Thomas R. Flynn, Sartre, Foucaul, and Historical Reason. Volume Two. A Poststructuralist Mapping of History, The University of Chicago Press, Chicago, London 2005. ISBN (paper) 0-226-25471-2

Sartre, Foucault und die Geschichte

Dieser kürzlich erschienene Band folgt dem ersten Band “Toward an Exististentialist Theory of History”. Der Autor beabsichtigt eine Rekonstruktion des philosophischen Geschichtsansatzes von Foucault zu unternehmen. In dieser zweibändigen Studie sollen die Geschichtstheorien zweier führender französischer Intellektuellen untersucht werden. Flynn verspricht sich durch diesen Vergleich weiterführende Erkenntnisse vor allem, weil beide sich kannten, aber die Methoden und Konzepten des jeweils anderen rundherum ablehnten. In diesem zweiten Band werden zuerst die Grundlagen des Foucaultschen Ansatzes untersucht, der er in einem zweiten Schritt mit Sartre verglichen wird. In der Einleitung erklärt Flynn detailliert den Aufbau seiner Untersuchung. Das 1.Kapitel führt den Leser in das Denken Foucaults ein und legt drei Abschnitte seines Denkens dar: der archäologische, der genealogische und der problematische Ansatz. Im 2. und 3. Kapitel wird sein Bezug auf die Ereignisgeschichte und sein Nominalismus untersucht, der ihn dazu führt “Macht” an sich in Frage zu stellen und sich auf individuelle Aktionen zu konzentrieren. Es folgen zwei Kapitel, in denen er Autor einzelne Schriften Foucaults analysiert. Im 2. Teil des Buches wird das Werk Foucaults der Dialektik Sartres gegenübergestellt. Auf diese Wei-se wird z.B. das Konzept des “vécu” von Sartre mit dem Foucaultschen Ausdruck der Erfahrung verglichen.

Weiterlesen

Maurice de Gandillac


Cette page est dédiée à la mémoire de Maurice Patronnier de Gandillac qui est mort à Neuilly-sur-Seine, mardi 18 avril. Le 14 février 2006, il a pu fêter ses 100 ans.

En juillet 2005, il a assisté au Colloque à Cerisy-la-Salle: Sartre. Littérature et engagement. Au début du colloque il nous a présénté ses souvenirs de Sartre, comment il l’a connu et comment il a observé sa carrière.   Wikipedia
Maurice de Gandillac, philosophe et historien de la philosophie,
Le Monde, 22 avril 2006.

Le siècle traversé. Souvenirs de neuf décennies, Albin Michel, Paris 1998. ISBN: 2-226-10467-4
” .. A plusieurs d’entre nous, qui hésitent encore, l’idée s’impose que la meilleure filière est cette philosophie qui exige moins de mémoire que de bon sens. C’est bien l’avis de Sartre qui cependant, en classe et à l’étude, couvre page sur page de son écriture un peu molle, ébauches de ce qui deviendra Le Mur et La Nausée. Que de nos camerades il doive devenir le plus célèbre, je ne suis pas, je crois, le seul à le pressentir.” p. 80 s.
  de gauche à droite:
Maya Rybalka,
Dominique Desanti,
Maurice de Gandillac,
Michel Rybalka,
Bernard-Henry Lévy
Maurice de Gandillac

Photos: © Heiner Wittmann, 2005. Tous droits réservés.

Utopie

Recherches en esthétiqueLinks zum Artikel:
Heiner Wittmann, “L’utopie, critique et progrès sociaux”,
in: Recherches en esthétique: L’Utopie,n° 11 – 2005, S. 35-49:

Recherches en esthétique La photographie de l’ailleurs Une esthétique de la vue in: Recherches en esthétique N° 10 /2004

Utopie – Les sources de l’Utopie
Bibliothèque Nationale de France      > Charles Fourier

Utopie – Gallica : ” Dans le langage courant actuel, “utopique” veut dire impossible ; une utopie est une chimère, une construction purement imaginaire dont la réalisation est, a priori, hors de notre portée…” Mit einer Online-Bibliothek!

L’Encyclopédie de L’Agora: Utopie


Jules Verne

Dirk Hoeges, Grün ist der Franzose und eisern der Deutsche – Jules Vernes „Les cinq cents Millions de la Bégum“ und die Technisierung nationaler Stereotypen, in: G. Großklaus u. E. Lämmert (Hg.): Literatur in einer industriellen Kultur, Stuttgart 1989 (185-203)


Karl Mannheim

Dirk Hoeges,  Kontroverse am Abgrund: Ernst Robert Curtius und Karl Mannheim. Intellektuelle und „freischwebende Intelligenz“ in der Weimarer Republik, Frankfurt/M. 1994.
—, Karl Mannheim. Ideologie und Utopie, in: Hgg. H. Schauer/M.Lepper, Titelpaare. Ein philosophisches und literarisches Wörterbuch, Stuttgart/Weimar 2018, S. 99-103.


Charles Fourier

Charles Fourier BN
Charles Fourier – Wikipedia
Le nouveau monde industriel, 1829 von Charles Fourier, (1772-1837),

Naufrage des Isles flottantes (1753) de Morelly – Gallica

L’Architecture considérée sous le rapport de l’art, des moeurs et de la législation, 1804
Claude Nicolas Ledoux – Gallica


Condorcet:

Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain

Jean-Antoine-Nicolas de CARITAT, marquis de CONDORCET (1743-1794)

Heiner Wittmann, Condorcet und die Französische Revolution  in: Christina Rohwetter, Marita Slavuljica, Heiner Wittmann (Hrsg.), Literarische Autonomie und intellektuelles Engagement. Der Beitrag der französischen und  italienischen Literatur zur europäischen Geschichte (15.-20. Jh.). Festschrift für Dirk Hoeges zum   60. Geburtstag. Peter Lang, Frankfurt/ M. 2004.


Jules Verne:
Analyses littéraires des romans de Jules Verne
Jules Verne – ABU
Jules Verne, site du Centenaire

Aldous Huxley – Wikipedia

Karl Mannheim, Idéologie et utopie *.pdf


Jean-Paul Sartre:

Martin Suhr, Jean-Paul Sartre zur Einführung, Junius, 2. überarb. Auflage, Hamburg 2004.
ISBN 3-88506-394-8
Braun, Eberhard, Anthropologische oder epochale Dialektik? Differenzen zwischen Sartre und Marx, in: Heinz Eidam und Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (hrsg.), Natur – Ökonomie – Dialektik. Weitere Studien zum Verhältnis von Natur und Gesellschaft, Kasseler philosophische Schriften Bd. 26, Kassel 1989,
S. 61 – 74.

Literatur und Engagement – Décade de Cerisy

Martin Strickmann über Französische Intellektuelle in Deutschland nach 1945

Martin Strickmann,. L’Allemagne nouvelle contre l’Allemagne éternelle. Die französischen Intellektuellen und die deutsch-französische Verständigung 1944-1950. Diskurs, Initiativen, Biografien, Peter Lang, Frankfurt/M. 2004. 512 Seiten. 59.00 EUR / 86.00 sFr.

Mit diesem Band ist es M. Strickmann gelungen, ein faszinierendes Panorama der deutsch-französischen Beziehungen in den fünf Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vorzuführen. Viele französische Intellektuelle (u.a. Pater de Rivau, Emmanuel Mounier, Alfred Grosser, Joseph Rovan, Claude Bourdet, Jean Schlumberger) haben bei zahlreichen Begegnungen mit Deutschen, Reisen nach und Vorträgen in Deutschland die Aussöhnung mit den Nachbarland vorbereitet, die 1963 durch den Elysée-Vertrag bekräftigt wurde. Strickmann zeigt, wie die Kulturpolitik in der französischen Zone unter dem Einfluß von Raymond Schmittlein und Jean Morau gestaltet wurde. Er läßt die privaten Initiativen und die verschiedenen Foren Revue passieren, in denen sich französische Intellektuelle zu den beiderseitigen Beziehungen geäußert haben. Die präzisen Analysen der unterschiedlichen Institutionen und Vereinigungen beeindrucken durch ihre Materialfülle, das diesen Band beinahe zu einem biographischen Nachschlagewerk werden lässt. U. a. werden die Reisen Alfred Grossers 1947 nach Deutschland, ebenso wie die Jean-Paul Sartres und Simone de Beauvoirs 1948 nach Berlin detailliert dargestellt. (S. 161-174.) Die zahlreichen biographischen Skizzen, die allerdings durch die ausgeprägte Feingliederung der Arbeit zum Teil etwas unverbunden nebeneinander erscheinen, vermitteln präzise und aufschlußreiche Einblicke und lassen auch die Auswertung bisher nicht bekannter Quellen erkennen. Auf diese Weise erläutert er die Herkunft vieler Intellektueller und ihre Beweggründe, sich für die Annäherung mit Deutschland einzusetzen. So wird der Zeitraum der Untersuchung weiter gefaßt, als dies der Untertitel erahnen lässt. Diese Beobachtung gilt auch für die Protagonisten dieses Bandes. Strickmann erwähnt immer wieder die deutschen Gesprächspartner und geht so über die selbst gesetzte Einschränkung auf die französischen Intellektuellen hinaus. In bezug auf Curtius und Gide, die Strickmann beide nennt, darf allerdings die Untersuchung von Dirk Hoeges Kontroverse am Abgrund. Intellektuelle und “freischwebende Intelligenz” in der Weimarer Republik (Frankfurt/M. 1994) in der Bibliographie nicht fehlen.

Strickmann unternimmt in seiner Einleitung eine lange Rechtfertigung, mit der er den Ort seiner Arbeit beschreibt. Sein Thema ist “interdisziplinär an den Schnittstellen zwischen Geschichtswissenschaft, Romanistik, Germanistik, Philosophie, Soziologie du Politologie angesiedelt.” Seine Begründung zielt als Kritik ins Mark der gegenwärtigen Romanistik: “Da sich die deutsche Romanistik hauptsächlich als Textwissenschaft versteht, erklärt sie sich für diese Themen häufig für nicht zuständig.” (S. 19 (Als Ausnahmen nennt er in einer Fußnote “u.a. Joseph Jurt, Frank Rutger Hausmann und Michael Nerlich”.) Aber auch bloße Textwissenschaft im Rahmen der Romanistik kann sich auf die Dauer historischen, philosophischen und soziologischen Zusammenhängen und Beziehungen nicht entziehen. Es ist doch gerade die Vielfalt der Romanistik auch als eine Kulturwissenschaft, die die Nachbardisziplinen und auch die Vertreter des eigenen Faches immer wieder herausfordert. Nein, M. Strickmann muß seinen umfassenden Ansatz keinesfalls rechtfertigen; es stimmt aber dennoch nachdenklich, daß er auf den Gedanken kommt, den Ansatz seiner Untersuchung in dieser Ausführlichkeit zu rechtfertigen.

Ein weiterer Ansatz seiner Arbeit muß in Frage gestellt werden. Der Intellektuelle ist als Begriff und als Bezeichnung mit der Dreyfus-Affäre entstanden. Zolas J’accuse ist aber keinesfalls die Geburtsstunde des Intellektuellen. Kritische Publizisten, Literaten, Schriftsteller, die mehr oder weniger ausgeprägt eine Autonomie für sich und folglich auch eine Unabhängigkeit für ihre Werke reklamierten, hat es auch in den vorangegangenen Jahrhunderten immer schon gegeben. Machiavelli mit seinen in bezug auf seine eigene Tätigkeit distanzierten Analysen schrieb als Intellektueller, wobei er wie selbstverständlich auf allen Gebieten der Kultur vom Theater über die Literatur, die Geschichtsschreibung, mit seiner Korrespondenz und seinen politischen Analysen überall gleichermaßen brillierte, ganz so wie Sartre die Orientierung des Intellektuellen am Universalen forderte. Die Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, die dazubeigetragen haben, das Ancien Régime zum Einsturz zu bringen, gehören auch in die Reihe der Autoren und Schriftsteller, die am Ende des 18. Jahrhunderts Intellektuelle genannt wurden. Die Wortgeschichte des Begriffs des Intellektuellen ist für sich genommen interessant, sie darf aber keinesfalls dazu dienen, den Typus, den dieser Begriff in den Blick nimmt, auf eine bestimmte Epoche zu reduzieren.

Die Länge des vorliegenden Bandes ist kritisch zu bewerten. 512 Seiten und 2038 Fußnoten lassen vermuten, daß hier die Vielfalt protokolliert wurde. Eine Dissertation darf keine Materialsammlung sein, sondern der Autor sollte nachweisen, daß er ein Thema in einem bestimmten Umfang darstellen kann. Hier fehlte die ordnende Hand des Doktorvaters, der zumindest im Hintergrund eine Beschränkung auf die Herleitung der entscheidenden Erkenntnisse, auf die Darstellung eines synthetischen Blicks und der wesentlichen Aussagen drängt. Eine solche Gewichtung fehlt in dieser Arbeit, alle Initiativen erscheinen als gleich wichtig und von den gleichen Erfolgen gekrönt. Eine Schlussbetrachtung von 38 Seiten stimmt auch skeptisch, zumal diese biographische Elemente noch einmal aufnimmt und mit den Vergleichen von Lebensläufen weitere Erkenntnisse zu gewinnen versucht.

Es ist zweifelsohne ein sinnvoller Ansatz, die Nachkriegszeit mit einer Konzentrierung auf die Biographien darzustellen, da der Prozess der Verständigung tatsächlich von einigen Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer persönlichen Geschichte für diese Aufgabe besonders prädestiniert waren, entscheidend beeinflusst und vorangetrieben wurden. Allerdings sind biographische Skizzen dann doch auch wieder häufig Beiwerk, die den Leser irritieren, weil sie den eigentlichen Gang der Darstellung verwirren. Die Wirkung vieler Autoren beruht nicht unbedingt auf ihrer Biographie, sondern entsteht aufgrund der Rezeption ihrer Werke in bestimmten Umständen, die ihre Biographie nicht erläutert. Die geraffte Darstellung der Philosophie Sartres (S. 65) ist dafür ein Beispiel. Solche Verkürzungen führen dann zu Begriffen wie die Kennzeichnung seiner Philosophie als “nihilistisch” und “pessimistisch” “mit dem Grundtenor von Entfremdung, Ekel, Absurdität und Verzweiflung” (ib.) Derlei Verkürzungen sind kein guter Ausweis für die andern biographischen Skizzen und folglich für die Gewichtung anderer Intellektueller in diesem Band. Genauso wird Camus’ “Philosophie des Absurden” in unangemessener Form als pessimistisch apostrophiert. Die resümeehafte Darstellung seiner Lettres à un ami allemand wird ihrer Bedeutung nicht gerecht, wenn ihre Wirkung nicht zumindest ansatzweise untersucht und hier skizziert wird.

Von M. Strickmann darf mit Recht nun eine Darstellung erwartet werden, die die Strategien die französischen Intellektuellen zur Beförderung der Verständigung analysiert. Die Einordnung der Intellektuellen in verschiedene Gruppen und Zirkel könnte zugunsten einer themenzentrierten Darstellung weichen. Vergleicht man dann diese Aufbruchszeit mit dem aktuellen intellektuellen Klima der deutsch-französischen Beziehungen, muß der Bogen einer solchen Darstellung naturgemäß viel weiter gespannt werden. Dann müßte allerdings der Untersuchungszeitraum zumindest bis 1963 ausgedehnt und auch deutsche Intellektuelle miteinbezogen werden. Das Enddatum der Untersuchung ist hier noch willkürlich gewählt, wohl um den Seitenumfang zu beschränken. Einzeluntersuchungen zu den deutsch-französischen Beziehungen in bestimmten Zeiträumen haben wie diese Arbeit von Martin Strickmann im Sinne der Grundlagenforschung sicher ihrer Existenzberechtigung, sie sind aber immer nur ein Ausschnitt der gemeinsamen Geschichte mit Frankreich, deren wirkliches Potential nur mit Studien, die längere Zeiträume umfassen, aufgezeigt werden kann.

Heiner Wittmann

Festschrift für Professor Dirk Hoeges: Literarische Autonomie und intellektuelles Engagement

Dirk Hoeges - FestschriftChristina Rohwetter, Marita Slavuljica, Heiner Wittmann, (Hrsg.)
Literarische Autonomie und intellektuelles Engagement
Der Beitrag der französischen und italienischen Literatur zur europäischen Geschichte
(15.-20. Jh.)
Festschrift für Dirk Hoeges zum 60. Geburtstag
Peter Lang, Frankfurt/ M. 2004.
ISBN 3-631-52297-5
Bestellung beim Verlag Peter Lang

Wie kann Literatur einen Beitrag zur Geschichte leisten, ohne ihre ästhetische Autonomie preiszugeben? Diese Frage bildet den verbindenden Leitgedanken der Aufsätze in dieser Festschrift für Dirk Hoeges. Sie versammelt Beiträge, in denen das Verhältnis des Dichters, des Intellektuellen, des homme de lettres zur Politik, zum Zeitgeschehen und zur Geschichte reflektiert wird. Diese literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektive profiliert auch die romanistischen Arbeiten von Dirk Hoeges. Die Festschrift zielt auf Darstellung und Analyse der komplexen Verbindungen von Kunst und Gesellschaft, Literatur und Politik, Ästhetik und Geschichte. Am Beispiel herausragender Repräsentanten entscheidender Epochen französischer und italienischer Literaturgeschichte wird gezeigt, dass diese Reziprozität ein kultur- und gesellschaftsbildendes Element der europäischen Geschichte ist. Von Bernardo Machiavelli, Vater des berühmten Niccolò, über Luigi Alamanni, La Rochefaucauld und La Bruyère, Condorcet, Chateaubriand, Brunetière, Casanova, Charles de Villers, Balzac, Achille Murat, Vincenzo Gioberti, Tomasi di Lampedusa, Jacques Maritain bis zu Sartre und Camus wird in diesem Band ein vielfältiges und intellektuelles Panorama vom Renaissance Humanismus bis zur Intellektuellen-Debatte des 20. Jahrhunderts eröffnet.
Bestellung beim Verlag Peter Lang

Inhaltsverzeichnis

Catherine Atkinson      Debts, Dowries, Donkeys
“Giorno per giorno”oder: Wie man in aller Ruhe “Buch führt” über die Wechselfälle des Lebens. Das Tagebuch des Bernardo Machiavelli im Quattrocento-Florenz

Elisabeth Frege
Luigi Alamanni im Kampf mit Fortuna

Eva Regtmeier
Das zweite Gesicht. Zur Funktionalisierung der “dissimulation” in der höfischen Gesellschaft des Ancien Régime

Heiner Wittmann
Condorcet und die Französische Revolution

Johannes Regenbrecht
Die Französische Revolution als Sternstunde des Historikers: Revolutionskritik und Geschichtsschreibung bei François-René de Chateaubriand

Andreas Gipper
Ferdinand Brunetière: Die Literaturkritik des Fin de siècle und die Autonomie des literarischen Feldes

Marita Slavuljica
Eine Frage des Stils: Casanova und die Französische Revolution

Ingrid Rademacher
Magnetismus und Imagination. Charles de Villers philosophischer Roman Le Magnétiseur amoureux

Christina Rohwetter
“Der Geschichte ins lebendige Fleisch dringen”: Literatur, Magie und Geschichte in Balzacs Trilogie Sur Catherine de Médicis
Zur Typologie des Herrschers im französischen Humanismus

Paul Reiter
Achille Murat: Funktionalisierte Massenbildung und das solitäre literarische Subjekt unter dem Damoklesschwertder ‚opinion publique’in einer ökonomisch-utilitaristisch orientierten Arbeitsgesellschaft

Christiane Liermann
Die Begründung der Nation: Italien

Regina Krieger
Die Mafia in Donnafugata: Literatur und Politik in Lampedusas Gattopardo

Andreas Verhülsdonk
Jacques Maritain – oder was ist ein katholischer Intellektueller?

Maike Buß
Intellektuelle und Politik. Deutsch-französische Lernprozesse im 20. Jahrhundert

Albert Camus, Réflexions sur le terrorisme

Albert Camus
Réflexions sur le terrorisme
Textes choisis et introduits par Jacqueline Lévi-Valensi,
commentés par Antoine Garapon et Denis Salas, Paris 2002.

Die bibliographische Angabe für den Titel des hier zu besprechenden Bandes ist nicht einfach zu formulieren. Die Zusammenstellung der Textauszüge stammt nicht vom Autor selbst, sondern sie ist erst unter dem Eindruck der Ereignisse vom 11. September 2001 von Jacqueline Lévi-Valensi, die emeritierte Professorin der Unversité de Picardie Jules Verne und Vorsitzende der Société des Etudes Camusiennes ist, vorgenommen worden.

Die Begründung für die Auswahl der Texte liegt auf der Hand. In der Tat hat sich Camus immer wieder zum Thema Gewalt, in theoretischer Form in L’homme révolté und mit tagesaktuellen Bezügen zu vielerlei Vorgängen in Algerien geäußert. Die Auszüge stammen aus den Lettres à un ami allemand, aus La Peste, aus L’homme révolté, aus den Theaterstücken L’état de siège, Les Justes und aus zahlreichen anderen Artikeln, in denen Camus unmittelbar zu Fragen der Gewalt Stellung nahm. Auch sein Aufruf zum Frieden in Algerien vom Januar 1956 wurde auszugsweise in diesen Band aufgenommen. Lévi-Valensi ist sich über die religiös-fanatische Dimension der jüngsten Anschläge bewußt, die Camus so in dieser Form nicht gekannt hatte.

Der Leser gewinnt mit diesem Band einen unmittelbaren Eindruck von Camus’ Engagement für die Freiheit und für seine eigenen Überzeugungen, die er immer wieder mit Nachdruck verteidigt hat. Der Wunsch der Herausgeberin, diese Auswahl möge die Leser dazu anregen, die vollständigen Kapitel in L’homme révolté nachzulesen, kann nur mit Nachdruck unterstützt werden.

Die Einleitung von Lévi-Valensi “Albert Camus et la question du terrorisme” ist nun allerdings ein erneuter Nachweis dafür, daß die ästhetische Dimension seines Werkes auch heute noch nicht immer erkannt wird. Zwar erwähnt Lévi-Valensi zu Beginn ihrer Einleitung, daß Camus sich als Künstler betrachtete, aber auf jeden anderen Hinweis hinsichtlich der Kunst z.B. in L’homme révolté verzichtet die Herausgeberin. Die Revolte ist nur der erste Teil der Argumentation, mit der Camus seine Haltung gegenüber dem Absurden begründet. Die ästhetische Dimension von L’homme révolté macht den Künstler und die Kunst selbst zum eigentlichen Träger der Revolte im Sinne Camus’. Außerdem definiert er die Revolte nicht als einen einzelnen Akt, sondern als eine Haltung und diese wird am besten durch den Künstler verkörpert: “L’artiste devient alors modèle, il se propose en exemple: l’art est sa morale.” (Camus, L’homme révolté, in: Essais, S. 463) – Es gibt Zweifel, ob die Revolte, so wie Camus sie versteht, für den vorliegenden Band den geeigneten Hintergrund bilden kann.

Camus Freiheitsbegriff und die Aufgaben, die er dem Künstler und dem Schriftsteller zuweist, stehen in engem Zusammenhang mit der Autonomie der Kunst, die er den Ideologien des 19. und 20. Jahrhunderts und damit auch jeder Form des Terrors entgegenstellt. Aber erst mit den Schlussfolgerungen in bezug auf die Kunst gewinnt L’homme révolté seine enorme Aktualität. Wird die ästhetische Dimension unterschlagen, bleibt der Herausgeberin nur ein eher essayistisches Nachdenken über die unterschiedlichen Formen der Revolte. Selbst ihre historische Dimension, ihr Gegensatz zur Revolution und die Kritik am Marxismus kommen in der Einleitung von Lévi-Valensi nicht vor oder zu kurz, die einer zugegebenermaßen interessanten Idee folgt und auf eine Begründung einer Textauswahl zielt, die dem Anliegen Camus insofern nicht gerecht wird, als die Konzentration auf den Terrorismus nur einen und nicht den entscheidenen Aspekt seines Werkes wiedergibt.

Ohne den Stellenwert der Kunst kann die Bedeutung des letzten Kapitels in L’homme révolté “La pensée du midi” kaum erfaßt werden. Die Auszüge, die Lévi-Valensi für ihren Band aus diese Kapitel gewählt hat, vertiefen einige Gedanken, die Camus in seinem Band bereits vorher in seine Überlegungen miteinbezogen hat. Es geht in dem Auszug u.a. um das Maß und die Grenze bestimmter Handlungen. Im Originalkapitel versucht Camus die Verbindung zwischen der künstlerischen Schöpfung und der Revolte noch einmal mit anderen Worten zusammenzufassen. Es darf bezweifelt werden, ob ihm das gelungen ist, denn in diesem Kapitel verlieren seine Argumente die für ihn sonst so übliche Stärke, vgl. Camus, L’homme révolté, in: Essais, S. 203.

Zu erwähnen ist noch Lévi-Valensis Bemerkung über die Geschichte und den Gegensatz zwischen Camus und Sartre. In seiner Nobelpreisrede hatte Camus 1957 betont, daß der Schriftsteller nicht in den Diensten derjenigen stehen dürfe, die die Geschichte machen, sondern daß er denen zu Diensten sein soll, die die Geschichte erleiden. Die Herausgeberin folgert daraus, Camus habe die Geschichte nicht vergöttert: “Contrairement à Sartre, il n’a jamais cherché ‘comment se faire homme dans, par et pour l’histoire’.” (S. 10) Das Zitat ist nicht korrekt wiedergegeben: Im Original handelt es sich um eine Frage: “Comment peut-on se faire homme dans, par et pour l’histoire?” (Sartre, Qu’est-ce que la littérature? Paris 1948, S. 269, Hervorhebung, W.) Der Unterschied ist nicht sehr bedeutend, aber auch Nuancen können einen falschen Eindruck erzeugen. Wenn man im Original weiterliest, so fragt Sartre auch “Quelle est la relation de la morale à la politique?” (ib.) – Diese Frage hätte als Zitat viel besser gepasst, um die Ähnlichkeit der Anliegen beider hervorzuheben. – Im Nachwort dieses Bandes “Le poison du terrorisme” wirft Denis Salas Sartre vor, im Vorwort zu Frantz Fanons Les Damnés de la terre zum Mord im Namen der Freiheit aufgerufen zu haben, und zitiert den inkriminierten Satz: “En le premier temps de la révolte, il faut tuer: abattre un Européen c’est faire d’une pierre deux coups, supprimer en même temps un oppresseur et un oppressé: restent un homme mort et un homme libre […]” (S. 214, vgl. Sartre, Préface, in: F. Fanon, Les damnés de la terre, Paris 1991, S. 52) Im Original beginnt dieser Satz mit einer Konjunktion “Car, en le premier temps de la révolte…” Und Sartre schreibt nicht “oppressé” sondern “opprimé”. “Car…” verweist auf einen Kausalzusammenhang, der diesen Satz mit dem Vorhergesagten in eine enge Beziehung setzt. Es geht um die Gewalt im Zusammenhang mit der Kolonialpolitik. Sartres Text beschreibt die Perspektiven, die sich ergeben, wenn die Gewalt außer Kontrolle gerät und die Bauern zu den Waffen greifen, alle Verbote werden dann beiseite gefegt, die Waffe wird zu einem Instrument ihrer Humanität. Das ist kein Aufruf zur Gewalt sondern kann auch als Warnung vor kommenden Ereignissen verstanden werden, denn zu Beginn der Revolte wird getötet… Auch hier ist die Nuance, der Fehler im Zitat gering, aber die Aussage Sartres wird dennoch verfälscht, um Camus gegenüber Sartre in ein positives Licht zu stellen. Bei beiden Zitaten geht es Lévi-Valensi und Salas darum, den Gegensatz zwischen Sartre und Camus aufrechtzuerhalten.

Ein oder zwei gut ausgewählte Passagen aus L’homme revolté, die die Bedeutung der Kunst belegen, hätten diesen Band sinnvoll ergänzt. So aber bleibt die Auswahl ein Torso und dieser ist für die Camus-Rezeption leider immer noch bezeichnend.

Heiner Wittmann

Pro- und Hauptseminar Literatur, Politik und Geschichte im Zeitalter der Französischen Revolution

WS 2002/03: Institut für Romanische Literaturen, Universität Stuttgart


Dieses Seminar entwickelte auf der Grundlage der Analyse von Texten aller Gattungen, die die Cahier des doléances, die Déclaration des droits de l’homme et du citoyen, politische Reden und literarische Werke einschließen, ein Panorama der politischen Ideen und Gruppierungen der Französischen Revolution.

Welche Perspektiven hatten Schriftsteller und Intellektuelle 1789? Wofür haben sie sich eingesetzt? Welche Umstände führten zu ihren Erfolgen oder Misserfolgen? Die Geschichte der Literatur von 1789 bis 1804 wie die der politischen Rhetorik und der gegenrevolutionären Konzepte dieser Jahre vermittelt ein Verständnis für die Umwälzungen dieser Epoche, die die Entwicklung der Neuzeit so fundamental geprägt hat.


“Comment des hommes de lettres qui ne possédaient ni rangs, ni honneurs, ni richesses, ni responsabilité, ni povoir, devinrent-ils, en fait, les principaux hommes politiques du temps, et même les seuls, puisque, tandis que d’autres exerçaient le gouvernement, eux seuls tenaient l’autorité? Je voudrais l’indiquer en peu de mots, et faire voir quelle influence extraordinaire et terrible ces faits, qui ne semblent appartenir qu’à l’histoire de notre littérature, ont eue sur la Révolution et jusqu’à nos jours.”
Alexis de Tocqueville, L’Ancien Régime et le Révolution, t. I, Paris 1952, S. 194.

Vorbereitende Lektüre:
Cerstin Bauer-Funke, Die französische Aufklärung. Literatur, Gesellschaft und Kultur des 18. Jahrhunderts, Stuttgart 1998, Kapitel 3 und 4.

Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (26 août 1789)

Zeitschriften Literaturwissenschaft
1789: Bibliographie Elektronische Bücher
Bibliotheken Philosophie


Primärliteratur:

Sieyès, Emmanuel, Qu’est-ce que le Tiers-État?, Paris 1982.

Sekundärliteratur: (Auswahl)

Morange, Jean, Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (26 août 1789), Paris1988. (Que sais-je, 2408).

Schieder, Theodor, (Hg.); Handbuch der europäischen Geschichte. Bd 5: 1789-1870, Stuttgart 1981.

Furet, Francois, Richet, Denis, Die Französische Revolution, Frankfurt/M. 1995.

Die Französische Revolution, hrsg. v. R. Reichardt, Würzburg 1988.

Furet, Francois, Ozouf, Mona, Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution, Franfurt/M. 1996.

Wichtige Internet-Seiten:

www.frankreich.historicum.net

Bibliographie zur Französischen Revolution

Historicum net, Gudrun Gersmannn u.a.

Die Französische Revolution Themenportal

Die Französische Revolution

G. Gersmann, Folien der Vorlesung -Wintersemester  2000/2001 an der Ludwig-Maximilians-Universität München

http://www.geschichte-frankreichs.de/

W. Schmale, Geschichte Frankreichs, Stuttgart: Ulmer 2000 (UTB 2145).
bsd. 6. Kapitel: Die Französische Revolution: Kulturelle Ursprünge und Kulturelle Revolution

Die französischen Verfassungen seit 1789

Virtual Library Geschichte Universität Erlangen

Vorbereitende Lektüre:
Cerstin Bauer-Funke, Die französische Aufklärung. Literatur, Gesellschaft und Kultur des 18. Jahrhunderts, Stuttgart 1998, Kapitel 3 und 4.

Déclaration des droits de l’homme et du citoyen (26 août 1789), in:
Godechot, J., Les constitutions de la France depuis 1789, Paris 1970, S. 32-35.

Die französischen Verfassungen seit 1789

Didier, B., Ecrire la Révolution. 1789-1799, Paris 1989.
—, La littérature de la Révolution francaise, Paris 1988.

Krauß, H. (Hrsg.), Literatur der franzöisischen Revolution. Eine Einführung, Stuttgart 1988.

Primärliteratur:
Sieyès, E., Qu’est-ce que le Tiers état? hg. v. R. Zapperi, Genf 1970.
—,. Qu’est-ce que le Tiers-État?, Paris 1982.

Chénier, André, Oeuvres complètes, hg. v. G. Walter, Paris, 1958.

Chénier, M.-J., Théâtre, Charles IX, Henri VIII, Fénelon, Timoléon, (hg. v. G. Ambrus, F. Jacob), Paris 2002.

Condorcet, Esquisse d’un tableau historique des progrès de l’esprit humain, hg. v. F. Hincker, Paris 1971.

Godechot, J., Les constitutions de la France depuis 1789, Paris 1970.

Stael, Madame de, Choix de lettres. 1778-1817, hg. V. G. Solovieff, Paris 1970.

Sénac de Meilhan, Des Principes et des causes de la Révolution en France, Paris 1987.

Die Französische Revolution Themenportal: www.frankreich.historicum.net
G. Gersmann, Folien der Vorlesung “Die Französische Revolution
Wintersemester  2000/2001 an der Ludwig-Maximilians-Universität München

www.historicum.net/themen/franzrev/biographien/index.htm

Necker: http://cepa.newschool.edu/het/profiles/necker.htm

Institut d’Histoire de la Révolution française

Annales historiques de al Révolution française

Organe de la société des études robespierristes depuis 1908

Necker, Jacques, De l’administration des finances de la France, t. III, Paris 1784.

Robespierre, M., Oeuvres en 10 volumes (réimpression en fac-similé) avec le con-cours du Conseil général du département du Pas-de-Calais, du Conseil régional de la région Nord-Pas-de-Calais et de la Société des Amis de Robespierre d’Arras, Phénix Editions 2000. Publication de la Société des études robespierristes.

Chansons: Chansons historiques

Zeitschriften:
Linguet zeitweise zusammen mit Brissot, Annales politiques, civiles et littéraires, 1777-1782 (Schulin, 180)
Brissot, Patriote français, 1789
Marat, Ami du Peuple
Desmoulins, Le Vieux Cordelier
Hébert,
Père Duchesne

Bibliothèque Nationale, Paris GALLICA 19. Jahrhundert:
Discours prononcé par M. Malouet, chargé par la ville de Riom de porter ses cahiers à l’assemblée du tiers-état de la sénéchaussée d’Auvergne : instructions pour les députés du tiers-état, aux états généraux, proposées par les députés de la ville de Riom, o.O., 1789.

Très-humbles et très-respectueuses supplications et doléances présentées au Roi & aux Etats-Généraux par les élections réunies de Bordeaux, Agen, Condom, Dax, Sarlat, Saintes, Limoges, Tulle…, Reprod. de l’éd. de Bordeaux : de l’impr. de P. Beaume, 1789
Publication Num. BNF de l’éd. de [S.l.] : Micro Graphix, cop. 1992.
Description 28 p.
Collection [Les] archives de la Révolution française = [The] French Revolution research collection ; 9.1.132 Sujet(s) France. Assemblée nationale constituante (1789-1791) — Cahiers de doléances Domaine Histoire de France, Cote Identifiant N041985

Motion faite par un citoyen dans l’assemblée du district de Saint-Germain-des-Prés, le 21 avril 1789 : suppression de tous privilèges pour les élections
Publication Num. BNF de l’éd. de [S.l.] : Micro Graphix, cop. 1993.
Reprod. de l’éd. de [S.l.] : [s.n.], [179-?], Description 15 p.
Collection [Les] archives de la Révolution française = [The] French Revolution research collection ; 6.2.633, Sujet(s) France — 1789-1799 (Révolution )
Domaine Histoire de France, Cote Identifiant N040190

Le calendrier révolutionnaire, Philippe Chapelin

Le calendrier révolutionnaire, Michel Lopez
La Correspondance de Napoléon Ier


Sekundärliteratur:

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