Die deutsch-französischen Kulturbeziehungen im Überblick

Lexikon der deutsch-französischen Kulturbeziehungen
nach 1945
edition lendemains 28
Herausgeber: Nicole Colin, Corine Defrance, Ulrich Pfeil, Joachim Umlauf > Narr-Verlag, Tübingen 2013.
ISBN: 978-3-8233-6693-5
Endlich ist dieser schon länger angekündigte Band erschienen. Auf 512 Seiten erläutert er in 9 Beiträgen der Herausgeber und weiterer Autoren sowie in einem umfangreichen Lexikonteil mit 329 Beiträgen von 162 Autoren die “thematischen Axen” Kunst und Kultur, Politische Kultur und Wissenschaft und Bildung in im Rahmen der deutsch-französischen Beziehungen.

In ihrem Vorwort betonen die Herausgeber die Konzentration des vorliegenden Bandes auf die Zeitgeschichte und unterstreichen ausdrücklich, dass ihr Kulturbegriff die Medien, Aspekte der Massenkultur, der Technik und Wissenschaftsbeziehungen berücksichtige. Das entscheidende Kriterium für die Aufnahme einer Person in dieses Lexikon war ihre “bleibende und prägende Wirkung”.

Michael Werner stellt Konzeptionen und theoretische Ansätze zur Untersuchung von Kulturbeziehungen vor. “3. Vom Transfer zur Verflechtung” lautet die Überschrift seines Kapitels, in dem er die “Histoire croisée” erläutert. Die Folge: “Die nationalkulturelle Untersuchungsebene (scale) hat viel von ihrer Eindeutigkeit verloren.” (S. 29)

Manfred Bock hat seinen Aufsatz der Deutsch-französischen Kulturbeziehungen der Zwischenkriegszeit gewidmet und erinnert an die rege Mittlertätigkeit z. B. der Deutschen Liga für Menschenrechte (DLM) und der Ligue des Droits de l’Homme (LDH). Bock analysiert die “Verständigungskonzeption der bildungsbürgerlichen Eliten” (S. 35) und zeigt ihren Zusammenhang mit den außenpolitischen Vorstellungen der Eliten.

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