Tagung in Jena: Jean-Paul Sartres existentialistische Subjektivität – revisited

Zusammen mit der Abbe-Stiftung und der Sartre-Gesellschaft wir vom 15.-17. September 2023 in Jena eine Tagung stattfinden:

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Jean-Paul Sartres existentialistische Subjektivität – revisited
Tagung
15.-17. September 2023
Kleiner Sitzungssaal
Fürstengraben 27
07743 Jena

Im Mittelpunkt der Tagung in Jena, die in Zusammenarbeit mit der Sartre-Gesellschaft in Deutschland stattfindet, steht die Subjektphilosophie von Jean-Paul Sartre. Ausgangspunkt ist die Frage, inwiefern Sartres Verständnis von Subjektivität in der Gegenwart noch überzeugt. Wenn derzeit jegliche Form des Essenzialismus auf Ablehnung stößt, spricht dies für die Aktualität des Existentialismus, denn für Sartre – heutzutage eine beliebte Redewendung – erfindet sich das Individuum fortwährend neu.

Jean-Paul Sartre, Was ist Subjektivität? Hg. von Razmig Keucheyan. Vorwort von Michel Kail und Raoul Kirchmayr, Nachwort von Fredric Jameson, Aus dem Französischen von Brita Pohl, Wien: Turia und Kant, 2015.

Jean-Paul Sartre, Qu’est-ce que la subjectivité, Préface de M. Kail et R. Kirchmayr, postface de F. Jameson, Paris: Éditions Amsterdam 2013.

Freitag, 15. September
Sartre und die Bewusstseinsphilosophie

14:15 Begrüßung

14:30 – 15:15
Andreas Schmidt: Das Sein und das Ich. Fichtes und Sartres inverse Theorien der Freiheit
15:20 – 16:05
Gerhard Seel: Zeitbewusstsein. Warum Sartre und Husserl sich so schwer damit taten

Kaffeepause

16:30 – 17:15
Christos Kalpakidis: Jenseits von Transparenz und Immunität. Sartre und Wittgenstein über Selbstbewusstsein und Wissen
17:20 – 18:10
Manfred Frank: Drei Stufen der Fortbestimmung des Begriffs Selbstbewusstsein in Sartres Frühwerk

ab 18:30
Mitgliederversammlung der Sartre-Gesellschaft e.V.

Samstag, 16. September
Sartre und Heidegger

10:00 (s.t.) – 10:45
Franziska Neufeld: Existentialistische Subjektivität und Hermeneutik des Selbst. Sartre und der frühe Heidegger
10:50 – 11:35
Katharina Balk: „Weder Gewissensbisse noch Bedauern, noch Entschuldigungen mehr“. Das Problem des (schlechten) Gewissens als Frage nach dem (un)authentischen Selbst bei Heidegger und Sartre

Kaffeepause
12:00 – 12:45
Adrian Lauschke: Ich, Nichts und die Anderen. Irgendwo zwischen Sartre und Heidegger

Mittagspause

Sartre und die Sozialphilosophie
14:15 – 15:00
Matthias Richter: Praxis und Unterwerfung. Sartres Subjektkonzeption nach dem Humanismusstreit mit Foucault und deren Anschlussfähigkeit für eine kritische Gesellschaftstheorie
15:05 – 15:50
Phabio Freiboth: Den Anderen nicht sehen wollen. Gleichgültigkeit bei Sartre und Shklar

Kaffeepause

16:20 – 17:05
Alfred Betschart: Anerkennung bei Sartre und Honneth. Unterschiede in der Auffassung von Subjektivität in Existentialismus und kritischer Theorie
17:10 – 17:55
Marcel Siegler: Aktion – Praxis – Intra-action. Sartres enaktives Subjekt im Kontext von Barads agentiellem Realismus

ab 19:30
Gemeinsames Abendessen

Sonntag, 17. September
Sartre und der französische Sartre und der französische Poststrukturalismus
10:00 (s.t.) – 10:45
Tatjana Schönwälder-Kuntze: Von der bedingten Unbedingtheit des Subjekts: Sartre und Derrida
10:50 – 11:35
Natalie Pfaff: Faszination und Imagination durch Bilder. Eine Entscheidung für oder gegen das Subjekt: Sartre und Baudrillard

Kaffeepause

12:00 – 12:45
Hans-Martin Schönherr-Mann: Transzendenz und Frau-Werden. Sartres Philosophie des Widerstands und die nomadische Kriegsmaschine der Schizo-Analyse

Mittagspause

14:00 – 14:45

Eva Tschurenev: Transsubjektivität vs. Intersubjektivität. Versuch, die Dimensionen des von Lyotard erklärten Widerstreits mit Sartre zu erfassen

Abschlussvortrag
15:00 – 15:45
Vincent von Wroblewsky: Ich ist ein anderer oder Brechts und Sartres Lob der Alterität

Nachgefragt: Jean-Noël Jeanneney, Le rocher de Süsten, t. I/II

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Maurice Gourdault-Montagne, Les autres ne pensent pas comme nous

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Maurice Gourdault-Montagne,
> Les autres ne pensent pas comme nous,
Paris : Bourquins mémoires 2022.
EAN : 9782382921210

> Berlin, 14 juillet 2014. Interview avec S. E. M. Maurice Gourdault-Montagne, 15. juli 2014

> L’allocution de S.E. M. l’Ambassadeur Gourdault-Montagne à l’occasion de la remise du prix des lycéens allemands 2014 – 8. April 20154.

> Ein Interview mit S.E.M. Gourdault-Montagne, Botschafter der Französischen Republik in Deutschland – 2. April 2014

Rezension: Thierry Lentz, Napoléon III. La modernité inachevée

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Thierry Lentz
Napoléon III.
La modernité inachevée
Collection BnF
Collection : La Bibliothèque des illustres
Paris: Perrin 2022

Voir aussi: Thierry Lentz, Napoléon III. La modernité inachevée : « Ce qui frappe le plus, c’est la proximité du Second Empire avec notre temps » (octobre 2022) – www.napoleon.org

22. Januar 2023 – 60 Jahre Elysée-Vertrag

Vortrag am 20. Januar 2023 zur deutsch-französischen Freundschaft aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags am 22.1.1963:
Versöhnung und Kooperation. Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages.

Veranstalter: Verein der Freunde der Städtepartnerschaft Backnang-Annonay e.V.:
Freitag, 20. Januar 2023, Uhrzeit: 19:30,
Ort: Technikmuseum, Wilhelmstraße 32, 71522 Backnang.
Referent: Dr. Heiner Wittmann

Sein Vortrag zur deutsch-französischen Freundschaft aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags am 22.1.1963 „ Versöhnung und Kooperation. Zum 60. Jahrestag der Unterzeichnung des Élysée-Vertrages“ würdigt den historischen Rahmen des Élysée-Vertrages. Dieser besiegelte die deutsch-französische Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Kaum bekannt sei dabei, dass General de Gaulle mehr als diesen Élysée-Vertrag im Sinne gehabt habe. Die Präambel, die der Deutsche Bundestag dem Ratifikationsgesetz zum Élysée-Vertrag voranstellte, habe den General enttäuscht. Dennoch sei der Vertrag von 1963 zu einem beispiellosen Erfolg geworden. In seinem Vortrag wird der Referent auch auf  die Entwicklung zum Aachener Vertrag, ein 2019 unterzeichneter Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration, eingehen.

> Deutsch-Französischer Tag – 22. Januar 2023 – 60 Jahre Élysée-Vertrag -www.france-blog.ino

Vortrag in Schwäbisch Hall: Jean-Paul Sartre und seine Studien über Tintoretto

Montag, 7.11.2022 – 18 Uhr
Referent: Dr. Heiner Wittmann
Veranstalter:
Haller Akademie der Künste
Veranstaltungsort:
Haller Akademie der Künste
Im Haal 14
74523 Schwäbisch Hall
Website:
> Haller Akademie der Künste

Jean-Paul Sartre (1905-1980) ist als Philosoph und Schriftsteller bekannt. 1938 erschien sein Roman La nausée (dt. Der Ekel). Sein philosophisches Hauptwerk L’être et le néant. Essai d’ontologie phénoménologique (dt. Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie) folgte 1943.  Aber schon in seiner Abschlussarbeit an der École normal supérieure beschäftigte er sich mit der Vorstellungskraft und analysierte die Arbeiten von Auguste Flach aus Würzburg. Er entwickelte nach zahlreichen theoretischen Vorarbeiten (L’imagination. Étude critique, 1936,  dt. Über die Einbildungskraft  und L’imaginaire: Psychologie phénoménologiue de l’imagination, 1940, dt. Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraft) eine ästhetische Theorie, indem er Studien u. a. über Baudelaire, Flaubert, Mallarmé, Giacometti und Calder, Freud verfasste. Dieser Vortrag zeigt, wie Sartre seine Porträttheorie auf einen ganze anderen Künstler überträgt: Mit der Analyse einer Lesebericht: Kolja Reichert, Kann ich das auch? 50 Fragen an die Kunstgroße Anzahl von Gemälden des venezianischen Malers Jacopo Tintoretto (1518-1594) gelingt es Sartre, die Gründe für den immensen Erfolg des venezianischen Malers zu erklären, genauso, wie er in der Studie über Gustave Flaubert (1821-1880) auf 2801 Seiten bereits herausgefunden hatte, wie dieser aus sich den Autor des Romans Madame Bovary. Mœurs de Province (1857) machen konnte.

Sartres ästhetische Studien über die Kunst zeigen, das weniger die Philosophie, sondern die Kunst der zentrale Bezugspunkt jeder seiner Reflexionen in seinem Gesamtwerk ist.

Heiner Wittmann, Sartre, Camus und die Kunst. Die Herausforderung der Freiheit, Reihe Dialoghi/Dialogues. Literatur und Kultur Italiens und Frankreichs. Hrsg. v. Dirk Hoeges, Band 18, > Verlag Peter Lang, Berlin, Bern u.a., 2020. Hardcover. ISBN 978-3-631-83386-5.

Bibliographie: Sartre und Tintoretto

Sartre, J.-P., La Regina Albemarla o il ultimo turisto, dans : id., La reine Albemarle ou le dernier touriste, fragments, éd. A- Elkaïm-Sartre, Paris : Gallimard 1991, p. 117-200 : [Le Paradis, p. 124-131, Titien, p. 141 s., Scuola di San Rocco, Tintoret, p. 142-145, Tintoret, p. 162-173, Tintoret la Foudre, p., 167]
—, Le séquestré de Venise, dans : Les Temps Modernes, n° 141, novembre 1957, weiderabgedruckt: Le séquestré de Venise, dans: Situations, IV, portraits, Paris : Gallimard 1964, p. 291-346, [p. 36 : « Les Temps Modernes, n° 141, novembre 1957. Fragment d’un ouvrage à paraître.], dt., Der Eingeschlossene von Venedig, übs. v. Abelle Christaller, in: Sartre, Jean-Paul, Porträts und Perspektiven, Reinbek b. Hamburg: Rowohlt 1971, S. 233-276.
—, Un vieillard mystifié. Texte inédit de Jean-Paul Sartre, fragment pour Le Séquestré de Venise, 1957, éd. p. Michel Sicard, in : Catalogue Sartre, Paris, Bibliothèque nationale de France, 9 mars- 21 août 2005, 2005, p. 186-193.
—, « Saint Marc et son double », [1961] essai de Jean-Paul Sartre sur Le Tintoret, retrouvé, établi et présenté par Michel Sicard, Obliques Sartre et les arts, éd. p. M. Sicard, nº 24-25, Nyons 1981, p. 171 à 202.
—, Saint Georges et le dragon, dans: Situations, IX, mélanges, Paris : Gallimard 1972, p. 202-226. [L’Arc, n°30, octobre 1966]
—, les produits finis du tintoret [“la fin de son étude sur le Tintoret”], dans Magazine littéraire, n° 176, septembre 1981, p. 28-30
—, Tintoretto o il sequestrato di Venezia, Sartriana.3, Collana a cura di Gabriella Farina, Prohetto et introduzione di Michel Sicard, Traduzione e cura di Fabarizio Scanzi, Milano : Christian Marinottti Edizioni 2005.

Michel Sicard, Sartre, Obliques nº 18-19, Nyons, Éditions Borderie, 1979, 384 pages. Publié avec le concours du CNL. Ce travail comprend introduction, entretiens avec Sartre, conception et choix des collaborateurs, iconographie, légendes, mise en page.

Michel Sicard, Sartre et les arts, Obliques nº 24-25, Éd. Borderie, 1981, 320 pages. Publié avec le concours du CNL. Ce travail comprend introduction, essai, entretien avec Sartre, conception et choix des auteurs, iconographie, légendes…> Michel Sicard parle de Jean-Paul Sartre (I/II) -11. März 2015 von H. Wittmann

Michel Sicard, Approches du Tintoret *.pdf

—, Sartre et l’esthétique *.pdf

Heiner Wittmann, Sartre et la liberté de la création: l’art entre la philosophie et la littérature. in : G. Farina, M. Russo, (Hg.), Sartre et l’arte contemporanea. Immagini e imaginari, dans: Gruppo Ricerca Sartre, > Studi Sartriani, Anno XV / 2021, S. 83-102.

> www.sartre-gesellschaft.de

> www.ges-sartre.fr

 

Rezension: Jean-Noël Jeanneney, L’un de nous d’eux

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Jean-Noël Jeanneney
L’un de nous deux
Arles : Portaparole, 5e édition 2019
ISBN 978-2-37864-022-4

Rezension: Jean-Noël Jeanneney, Le Rocher de Süsten. Mémoires, t. II, 1982-1991

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Jean-Noël Jeanneney,
Le Rocher de Süsten, t. 2 1982-1991
De Radio France au Bicentenaire de la Révolution
Paris : > Seuil 2022.
432 pages
EAN 9782021513318

Jean-Noël Jeanneney,
> Le Rocher de Süsten
Mémoires, 1942-1982, > Rezension
Paris : > Seuil 2020.

> Le site personnel de Jean-Noël Jeanneney

Auf unserem Frankreich-Blog:

Jean-Noël Jeanneney, Virus ennemi. Discours de crise, histoire de guerres. Collection Tracts, Série Grand format, Gallimard 2020.  – 22. Juni 2020

Nachgefragt:
Jean-Noël Jeanneney, La Grande Guerre, si loin, si proche
 – 25. Mai 2014

> Darf Google eine Welt-Bibliothek digitaler Bücher aufbauen?
Jean-Noël Jeanneney sorgt sich zur Recht um das kulturelle Erbe Frankreichs
 – 1. September 2009

Nachgefragt: Jorge Muñoz Navarro habla de Sonetos a Epicuro. Poesía

“Nachdem Jorge Muñoz Navarro mir das Manuskript zu seinem Gedichtband Sonetos a Epicuro. Poesía geschcikt hatte, entstand das Vorwort zu seinen Gedichten. Hier ein Auszug:

” … En este volumen Sonetos a Epicuro y aforismos del otro, Jorge Muñoz Navarro formula una poética en forma de sonetos y aforismos.

Las diferentes maneras de leer y acceder a este libro lo tientan a uno a releerlo varias veces. El primer acceso es a través de las sensaciones de naturaleza estética en el espacio y el tiempo, abarcando un arco desde la inspiración a través de la historia de la literatura y el arte hasta la reflexión en “Ceremonia” sobre lecturas repetidas de un texto que finalmente termina aquí con el poema “Herejía” ….”
Heiner Wittmann

“Sonetos a Epicuro” libro de poesía del poeta Jorge Muñoz Navarro en que destacan 74 poemas en una propuesta de valor artístico, conocimiento, de fenómenos, así como el hombre y el mundo en el dominio de la poesía que ha tocado a Muñoz Navarro,” so fing der Hinweis unserer Redaktion auf den Gedichtband von Jorge Muñoz Navarro “Sonetos a Epicuro. Poesía an. Heute hatte unsere Redaktion die Gelegenheit, den Dichter in unserem Homeoffice willkommen zu heißen:

Guten Tag, Jorge Munoz Navarro, Sie sind Dichter und Schriftsteller, Sie wohnen in Chillàn in Chile, sie sind der Herausgeber der Online-Literaturzeitung Papel Moneda, für die ich bereits einige Beiträge schrieben durfte. Vor einem Jahr haben Sie mir das Manuskript Ihres Gedichtbandes Sonetos a Epicuro.Poesía geschickt. Ich habe die Gedichte gelesen und war so beeindruckt, dass ich gleich einige Zeilen darüber verfasst habe und mich sehr gefreut habe, dass Sie entschieden haben, diese bescheidenen Zeilen als Vorwort in diesem Gedichtband aufzunehmen.

Das ist eine große Ehre zumal ich dabei auch an meinen Doktorvater Dirk Hoeges (1943-2020)denke, der mir oft erklärt hat, wie wichtig Vorworte zu Romanen aber besonders für Gedichtbände sind. Jorge Munoz Navarro, ich danke Ihnen heute für den Besuch in meinem Homeoffice und ich darf Ihnen einige Fragen zu Ihrem Gedichtband stellen:

Lassen Sie uns zunächst über den Titel dieser Gedichtsammlung sprechen, “Sonette an Epikur”, verweist er auf den Inhalt dieser Gedichte oder geht er darüber hinaus?

Das erste Gedicht Ihrer Sammlung Sonette an Epikur scheint ein Programm für diese Gedichtsammlung zu sein, zum einen, weil alle Themen dieser Gedichte hier bereits anklingen, es geht um eine Botschaft, um subversive Liebe, aber auch um Kunst. Warum tauchen hier Holbeins Gesandte auf?

Die folgenden Zeilen “Und wo die Blume wuchs die grausame Strafe // Metamorphose desselben Palinuro”. Sie sind erklärungsbedürftig: Kann eine subversive Liebe auch gefährlich sein?

Im zweiten Sonett werden Fragen gestellt, die den Leser und natürlich auch den Dichter dazu bringen, Stellung zu beziehen: “Was lieben wir an der Liebe? Dann folgen die Schlagworte: Emotionen, Fiktionen, Frühreife und schließlich die Frage, was die Jugend vom Sommer weiß. Das Gedicht ist keine Hymne an die Liebe, sondern eher eine Suche… welche Botschaft wollten Sie als Dichter Ihrem Leser mit “Sonette an Epikur” vermitteln?

Wenn man den Gedichtband aufschlägt und hier und da zu lesen beginnt, stellt man fest, dass die Reihenfolge der Gedichte keineswegs zufällig ist. Die Reihenfolge hat eine ganz bestimmte Bedeutung für die Zusammensetzung dieses Bandes. Können Sie das näher erläutern?

Die Liebe sowie die Literatur- und Kunstgeschichte gehören zu den großen Themen dieses Bandes. Aber schon im zweiten Gedicht “Das Gefühl des Paradoxen” spielt die Klimarevolution auf zu erwartende Erschütterungen an “besser nicht mit dem Teufel spielen” und dann folgt die Aussage “Der Mensch ist sein Erbe nicht mehr wert”, gefolgt von dem Widerspruch Napoleons, der sagt: “Er ist sein Leben wert”, diese politischen Bezüge sind eine wichtige Facette in diesem Band. Poesie als Warnung über den Tag hinaus?

Die verschiedenen Arten des Lesens und des Zugangs zu diesem Buch verleiten dazu, es mehrmals zu lesen. Die erste Annäherung erfolgt über die ästhetischen Empfindungen in Raum und Zeit, die zweite Annäherung führt linear durch die Themen der Sonette und kann mehrfach wiederholt werden. Eine dritte Art der Lektüre wäre, nach Ähnlichkeiten zu suchen, mit denen sich die innere Erfahrung des Dichters nachvollziehen lässt. Welche dieser Lesarten gefällt Ihnen als Dichter am besten?

Erwartungsgemäß klingen die Antworten von Jorge Muñoz Navarro wie Beiträge und Erklärungen des Dichters in einem Seminar über seinen Gedichtband. Er hat unser etwas holpriges Spanisch entschuldigt und sehr präzise auf unsere Fragen geantwortet. Trotz aller eventuellen Fehler und der technischen Qualität, die unter der Distanz von 12 403 km etwas gelitten hat, ist dieses Video ein wunderbarer Beleg für unsere intellektuelle Zusammenarbeit.

Jorge Muñoz Navarro
Sonetos a Epicuro. Poesía
2021
ISBN 978-956-404-724-9

Das Buch kann hier per E-Mail bestellt werden: jorgeluismunoznavarro@gmail.com

Rezension: Dominique Berthet, L’art change-t-il la vie ?

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Dominique Berthet,
L’art change-t-il la vie ?
Presses universitaires de Provence. Collection : Arts. Théorie et pratique des arts
Aix-en-Provence 2022
178 p., ISBN : 9791032003589

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