Wir brauchen ein europäisches Urheberrecht, auf das wir uns verlassen können.

Kürzlich hat sich Bundeskanzlerin Merkel auf dem Kirchentag zu Online-Themen, aber nicht zum Urheberrecht geäußert. Das Urheberrecht in Zusammenhang mit der Computertechnik hat der BGH kürzlich präzisiert, und der VS-Verband der Schriftsteller hat sich an die deutschen Parteien im Europäischen Parlament gewandt,und mit Nachdruck um ein verbessertes europäisches Urheberrecht gebeten. Auf unserem Blog haben wir in den letzten sechs Jahren die Online-Aufweichung des Urheberrechts mit ständig wachsender Sorge beobachtet. Die Auswirkungen sind fatal. Die Enttäuschung ist groß, wenn man zusehen muss, dass gescannt, verschickt, geklaut wird, ohne dass der Autor, der Verlag oder der Auslieferer etwas dafür bekommt. Natürlich konnte man auch früher abschreiben und die Gedanken des Autors mitnehmen… Aber das heutige Kopieren mit Hilfe der PC-Technik hat eine andere Qualität, online bedeutet für viele verfügbar und folglich auch kostenlos, damit schwindet der Respekt für die Worturheber, ihre Rechte werden zunehmend missachtet. Begriff wie > Open-Access sind in Folge der Entstehung des Internets entstanden und will öffentliche finanzierte Forschung, die ja auch etwas kostete, gratis zur Verfügung stellen, ohne die persönlichen, jahrelangen Investitionen der Autoren zu berücksichtigen.

In ihrer Rede auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag am 5. Juni 2015 sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel u.a.: “Am Arbeitsplatz, in der Schule, an der Universität und zu Hause sind wir zunehmend vernetzt. Das heißt nichts anderes, als dass die Digitalisierung alle Lebensbereiche erfasst hat – auch die Kirchen. Fast jede Gemeinde ist mit ihren Angeboten im Internet präsent – Online-Glaubenskurse, Bibel-Blogs, Chat-Seelsorge und für die nicht so Bibelkundigen natürlich alle Bibelstellen online, gesprochen oder zu lesen in jeder Fassung, in jeder Übersetzung. Viele von Ihnen werden in diesen Tagen sicherlich die Kirchentags-App nutzen, um auf dem Laufenden zu bleiben.”

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